Mikroplastik: Die unsichtbare Gefahr

Ausgabe Nr. 37
  • Soziales
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Mikroplastik – winzige Kunststoffteilchen, die kleiner als 5 mm sind und die durch Abrieb, fortwährende Zerkleinerung und Zersetzung durch UV-Licht entstehen.
Mikroplastik – winzige Kunststoffteilchen, die kleiner als 5 mm sind und die durch Abrieb, fortwährende Zerkleinerung und Zersetzung durch UV-Licht entstehen. ©Svetlozar Hristov

Lernen Sie über die Ursachen und Folgen von Mikroplastik und erfahren Sie praktische Tipps zur Reduzierung Ihres persönlichen Beitrags.

Plastik – so praktisch es ist – ist längst zu einem Problem für die Umwelt und damit für Mensch und Tier geworden. Ganz wegzudenken ist es aus unserem Leben wohl nicht, aber es gibt genügend Gelegenheiten, bei denen es sich vermeiden oder zumindest reduzieren lässt. 

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Nachhaltige Wasserinitiative in Paris

Ici, je choisis l`eau de Paris – hier wähle ich das Wasser von Paris“, heißt es seit einigen Jahren in Frankreichs Hauptstadt. Mit einem Sticker sind dabei jene Geschäfte, Restaurants, Bars und Cafés gekennzeichnet, bei denen man sich die eigene Wasserflasche kostenlos nachfüllen lassen kann. Mit der Aktion werden gleich mehrerer Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Menschen werden aufgefordert und dabei unterstützt, mehr zu trinken, und gleichzeitig wird auch explizit den allgegenwärtigen Einwegplastikflaschen der Kampf angesagt. 

Von Plastik zu Mikroplastik

Plastik wird immer mehr zum Problem. Billig, praktisch und allgegenwärtig findet es sich in (Lebensmittel-)Verpackungen, Textilien, Reinigungsmitteln und Kosmetika. Einmal in Umlauf gebracht, hinterlässt es nicht nur in Form von größeren Plastikteilen Spuren, sondern vor allem auch in Form von Mikroplastik – winzige Kunststoffteilchen, die kleiner als 5 mm sind und die durch Abrieb, fortwährende Zerkleinerung und Zersetzung durch UV-Licht entstehen. Jährlich gelangen weltweit mindestens acht Millionen Tonnen an Mikroplastik in die Weltmeere. 19 bis 31 % des aus Europa in die Ozeane eingeschwemmten Mikroplastiks entstehen nicht aus größeren Plastikteilen, die im Meer treiben, sondern gelangen direkt als Kleinstpartikel – sogenanntes primäres Mikroplastik – dorthin.

Wie Mikroplastik entsteht

Synthetische Textilien sind dabei die Hauptverursacher für Mikroplastik – beim Tragen und Waschen verlieren sie Fasern. Teppiche, Decken oder Polster geben Mikropartikel an die Raumluft ab. 
Auch durch den Autoverkehr gelangt Mikro- plastik in die Umwelt. Laut dem Verkehrs- club Österreich (VCÖ) produzieren PKWs je 100 Kilometer rund zwei bis drei Gramm Mikroplastik – die PKW-Reifen verlieren über ihre Lebensdauer im Durchschnitt rund ein bis eineinhalb Kilogramm an Masse. 
Daneben entsteht Mikroplastik aber auch beim Abbau größerer Kunststoffgegenstände, wie zum Beispiel Plastiksackerln, Flaschen oder Fischernetze.

Was jeder und jede tun kann gegen Mikroplastik

Und wie kann man helfen, die Entstehung von Mikroplastik zu vermeiden? 
Geben Sie wann immer es möglich ist, Naturfasern wie Baumwolle, Hanf, Leinen und Wolle den Vorzug – das gilt für Kleidung genauso wie für Heimtextilien. „Und auch im Garten und am Balkon sollten an Stelle von Plastik vermehrt Naturmaterialien wie Ton und Hanfschnüre verwendet werden“, sagt Sandra Papes von DIE UMWELTBERATUNG. 

Wenn Sie die Textilien waschen, achten Sie auf geringere Schleuderzahlen und setzen sie auf die Wäscheleine statt den Trockner. Auch das gilt für Kleidung genauso wie für Heimtextilien. Zudem gibt es die Möglichkeit, bestehende Waschmaschinen mit einem Mikroplastikfilter auszurüsten, dieser muss wöchentlich gereinigt werden und kann die Anzahl der Mikroplastikteile im Abwasser verringern.
Um den Reifenabrieb möglichst gering zu halten, hilft es – neben der offensichtlichsten Maßnahme, das Auto möglichst oft stehen zu lassen – die Geschwindigkeit zu reduzieren. Auch den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren ist wichtig, denn sowohl zu viel als auch zu wenig Druck führt zu mehr Abrieb.  

Auch verpackungsarm oder sogar verpackungsfrei einzukaufen, hilft der Entstehung von Mikroplastik entgegenzuwirken. 
Und vor allem auch: Wo auch immer sich Plastik nicht vermeiden lässt, achten Sie darauf, es richtig zu entsorgen.

Autor:
  • Portraitfoto von Andrea Harringer
    Andrea Harringer
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