Lucia, Licht und Lussekatter
Eine besondere Heilige mitten im AdventDas Freilichtmuseum Skansen im Stockholmer Stadtteil Djurgården: Jedes Jahr findet hier der traditionelle Lucia-Umzug statt – auf dem weihnachtlich geschmückten Gelände des Museums zieht eine junge Frau, angezogen als hl. Lucia in langem weißen Gewand mit einer Lichterkrone auf dem Kopf, mit ihrem Gefolge umher. „Die heilige Luzia mit ihrem strahlenden Licht hat im Norden Europas eine ganz besondere Bedeutung“, sagt Bernadette Spitzer, die Lucia in ihrem Heiligenbuch „Von Bischofsstab bis Besenstiel“ einen eigenen Eintrag gewidmet hat. „Ich denke, das hat auch damit zu tun, dass es im Norden im Winter besonders dunkel ist.“
Lucia stammt aus Sizilien
„Dabei stammt die heilige Lucia eigentlich gar nicht aus dem hohen Norden, sondern vielmehr aus Sizilien“, so Bernadette Spitzer. Dort soll sie um 283 in Syrakus geboren worden sein. Lucia stammte aus adeligem Haus und nahm sich besonders der Armen und Kranken an. Die Legende besagt, dass sie mit einem Lichterkranz auf dem Kopf Speisen verteilt haben soll – durch den Lichterkranz hatte sie beide Hände frei zum Tragen.
Der kürzeste Tag als Gedenktag
Gedenktag Lucias ist der 13. Dezember. In Schweden war dieser Tag vor der Einführung des gregorianischen Kalenders der kürzeste Tag im Jahr und damit jener, an dem man am dringendsten Licht benötigte. In Schweden, Finnland und Norwegen wird das Fest der Heiligen in Familien, Kindergärten und Schulen gefeiert. Ein Mädchen oder eine junge Frau wird zur Lucia „gewählt“ und zieht mit weißem Gewand, rotem Gürtel und Lichterkranz am Kopf umher. Wohl aus einem ausgeprägten Sicherheitsdenken heraus sind die echten Kerzen in Lucias Kranz in den vergangenen Jahren immer mehr elektrischen gewichen. Unverändert geblieben ist dafür das süße Gebäck, das die „Lichtträgerin“ mitbringt – die „Lussekatter“, wörtlich übersetzt „flauschige Katzen“, ein süßes und besonders wohlschmeckendes Germgebäck
Lussekatter
Zutaten
240ml Milch
1/2 Teelöffel Safranfäden
500g Mehl
1 Packung Trockengerm
1 Ei – verquirlt
70g geschmolzene Butter
70g Zucker
Rosinen oder Bitterschokoladenstücke
Zubereitung
- Die Safranfäden mit den Finger zerbröseln. Mit ein paar Esslöffeln heißer Milch verrühren und 10 Minuten stehen lassen.
- Das Mehl mit Trockengerm, Zucker und der geschmolzenen Butter vermengen.
- Die Milch durch ein Sieb in das Mehl/Germ/Zucker/Butter-Gemisch geben (das Sieb dient dabei dazu, die Safranfäden aufzufangen) und zu einem geschmeidigen, feuchten Teig verkneten.
- Den Teig an einem warmen Ort auf das doppelte Volumen aufgehen lassen.
- Dann in etwa 15 gleich große Stücke teilen, daraus Stränge zu 35 bis 40 cm rollen und diese S-förmig eindrehen.
- Die Lussekatter mit Abstand zueinander auf ein Blech legen und noch einmal eine halbe Stunde gehen lassen.
- Mit dem verquirlten Ei bestreichen und Rosinen oder Schokoladenstückchen in die Biegung des „S“ drücken.
- Bei 180 Grad bei Unter- und Oberhitze etwa 20 Minuten backen.