Heuschrecken: Fluch und Prophezeiung

Tiere in der Bibel
Ausgabe Nr. 30
  • Theologie
Autor:
Heuschrecken stehen in der Bibel Masse, Macht und Bedrohung. ©MaYcaL

In unserer Serie "Tiere der Bibel" beleuchten wir wöchentlich ein Tier aus der Bibel. Diese Woche sind die Heuschrecken an der Reihe.

Erstmals kommen die Heuschrecken in der Bibel im Zusammenhang mit dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten (Exodus 10,12) vor: „Darauf sprach der HERR zu Mose: Streck deine Hand über das Land Ägypten aus! Dann werden Heuschrecken kommen und über das Land Ägypten herfallen. Sie werden den ganzen Pflanzenwuchs des Landes auffressen, alles, was der Hagel verschont hat.“ 

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Heuschrecken in Ägypten

Und weiter heißt es (Exodus 10,14): „Sie fielen über ganz Ägypten her und ließen sich in Schwärmen auf dem Gebiet von Ägypten nieder. Niemals vorher gab es so viele Heuschrecken wie damals, auch wird es nie wieder so viele geben.“ Gott sorgt dafür, das auch diese Plage zu Ende geht (Exodus 10,19): „Der HERR ließ den Wind in einen sehr starken Westwind umschlagen, der die Heuschrecken forttrug und ins Rote Meer warf. Im ganzen Gebiet von Ägypten blieb keine einzige Heuschrecke mehr übrig.“

Heuschrecken stehen gleichsam auch für Masse und Macht: „Midian und Amalek und die Leute des Ostens waren in die Ebene eingefallen, zahlreich wie die Heuschrecken, und ihre Kamele waren zahllos wie der Sand am Ufer des Meeres“ (Richter 7,12). Und generell für Bedrohung: „Wenn im Land Hungersnot herrscht, wenn Pest ausbricht, wenn Getreidebrand, ... Heuschrecken und Ungeziefer auftreten, ... wenn irgendeine Plage oder Krankheit sie trifft ...“ (1 Könige 8,37).

Schwärme von Heuschrecken

Auch der Prophet Nahum (3,15) verweist auf die Nicht-Zählbarkeit dieser Tiere: „Dann wird das Feuer dich fressen, wird das Schwert dich vertilgen, wird dich fressen wie ein Heuschreckenschwarm. Werde zahlreich wie die Heuschrecken, zahlreich wie die Wanderheuschrecken!“ Heuschrecken stehen auch für flächendeckende Vernichtung: „Ich vernichtete euer Getreide durch Rost und Mehltau, ich verwüstete eure Gärten und Weinberge; eure Feigenbäume und eure Ölbäume fraßen die Heuschrecken kahl“, weiß der Prophet Amos (4,9).

Im Neuen Testament wird über Johannes den Täufer berichtet (Matthäus 3,4): „Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung.“ Auch im letzten Buch des Neuen Testaments, der Offenbarung (9,7), stehen die Heuschrecken für Negatives: „Und die Heuschrecken sehen aus wie Rosse, die zur Schlacht gerüstet sind; auf ihren Köpfen tragen sie etwas, das goldschimmernden Kränzen gleicht, und ihre Gesichter sind wie Gesichter von Menschen.“ 

Schlagwörter
Autor:
  • Stefan Kronthaler
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