Wo das Jesuskind willkommen ist
Weihnachten in aller WeltIn Mexiko steht im Zentrum von Weihnachten unangefochten das Christkind.
Überall findet man teils lebensgroße Figuren des „Niño Dios“, deren Haut- und Haarfarbe noch die spanische Herkunft verrät. Am Heiligabend gibt es den Brauch „Das Kind ins Bett bringen“. Dabei schaukeln reihum je zwei Personen zu Wiegenliedern die Jesuspuppe in den Schlaf, geben ihr einen Kuss und bekommen dann Süßigkeiten, ehe die Figur in die Krippe gelegt wird.
Am Dreikönigstag wird das Jesuskind bekleidet – oft mit prähispanischer Tracht, selbstgehäkelten Kleidern oder auch einem Fußballdress – und zu Gebeten in sitzende Position gebracht.
Süße Weihnachten
Dazu gegessen wird ein ringförmiges süßes Brot („Rosca de Reyes“), bei dem Miniaturfiguren des Christkindes eingebacken sind. Wer diese findet, besorgt Tamales (gefüllte Maisblätter) und das heiße Maisgetränk Atole für den Lichtmesstag (2. Februar), an dem die Christkindeln in die Kirche mitgenommen und dort gesegnet werden. (Johannes Pernsteiner)
Europäische Weihnachten in der arabischen Metropole Kairo.
Joachim Schrödel betreut seit 27 Jahren die deutschsprachigen Katholiken in der Markus-Gemeinde in Kairo. Er berichtet, dass es insgesamt recht europäisch zugeht: „Jeden Abend ist ein Weihnachtskonzert, auch von den deutschen Schulen. Die Konzerte sind wunderschön gestaltet und 80 % der Schülerinnen sind muslimische Mädchen, aber sie singen ‚Christ, der Retter ist da.‘“
So ist die Stimmung in Kairo durchaus fröhlich
„Die Erfinder des Christbaums sind übrigens die Ägypter, denn sie hatten schon bei den Pharaonen einen Lebensbaum, einen immergrünen Baum mit Blättern“, erzählt Monsignore Schrödel augenzwinkernd. Natürlich gibt es auch einen Adventkranz in der Kirche, den eigenen hat Monsignore Schrödel dieses Jahr weitergeschenkt.
Und wie verbringt der gebürtige Mainzer Pfarrer den Heiligen Abend? „Ich selbst bevorzuge die Stille vor der Mette um 22 Uhr.“
Mehr Happiness als Besinnlichkeit unter Palmen in Thailand
Im buddhistischen Thailand leben gerade einmal 270.000 Katholiken, das entspricht 0,4 % der Bevölkerung. Dennoch wird zu Weihnachten üppig dekoriert, vor allem in den riesigen Shopping-Centern. Hier ist viel Trubel, die Lichterketten leuchten und blinken, sogar ganze Palmenalleen erhalten Beleuchtungen! In der Glitzerwelt dürfen bei 30 Grad Außentemperatur auch Sterne nicht fehlen.
Nicht viel Besinnlichkeit
Ein Kommentar dazu lautet: „Die thailändische Interpretation von Weihnachten hat nicht viel mit Besinnlichkeit zu tun, eher mit Happiness.“ In Bangkok gibt es aber auch dieses Jahr in der deutschsprachigen Auslandsgemeinde einen ökumenischen Familiengottesdienst mit Krippenspiel zum Heiligen Abend. Und ganz wie zu Hause wird unter dem Glockenturm Punsch ausgeschenkt, „Plätzchen“ dürfen nicht fehlen.
Weihnachten ist auch hier in den Herzen angekommen.