Wien zeigt Solidarität mit Israel
MeinungDas Jahr 5785 seit Erschaffung der Welt hat mit dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Ha-Schana (2.-4. Oktober) begonnen. Die 10 Tage bis zum höchsten jüdischen Feiertag, dem Versöhnungstag Jom Kippur (11./12. Oktober), sind eine Zeit der Umkehr und werden „Tage der Ehrfurcht“ genannt.
Gebet für Solidarität und Frieden
Als Zeichen des Mitgefühls, der Solidarität und für ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft lädt Dechant Ferenc Simon, Diözesanbeauftragter für christlich-jüdische Zusammenarbeit, ein, im Gottesdienst oder allein zu beten: „Am Beginn des jüdischen neuen Jahres, am Fest Rosch HaSchana, bitten wir Dich Allmächtiger/Gütiger/Herr, segne die Juden und Jüdinnen, wo immer sie sich aufhalten. Möge das Jahr 5785 gut und süß werden. Denke an uns alle, damit wir leben, und schreibe uns (für ein gutes Leben) ins Buch des Lebens ein.“ Das Gebet kann Verständnis und Achtsamkeit im Umgang miteinander fördern. Antisemitismus, Rassismus und jede Form von Diskriminierung kann nur gemeinsam wirksam bekämpft werden.
Israel: Gedenken an den 7. Oktober
Mitten in diese heilige Zeit fällt dieses Jahr das Gedenken an den 7. Oktober 2023, den Tag des Massakers der Terrororganisation Hamas in Israel und der Entführung von 240 Geiseln. Am ersten Jahrestag des größten Massenmordes an Juden seit dem Holocaust lädt die Israeltische Kultusgemeinde Wien u.a. zusammen mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit dazu ein, den Opfern zu gedenken und für die Befreiung der Verschleppten zu beten.
Botschaften der Hoffnung für Israel
Der Abend am Ballhausplatz wird um 18.00 Uhr mit Gebeten und künstlerischen Beiträgen eröffnet. Im Rahmen der Veranstaltung werden Videobotschaften von Familien der Geiseln präsentiert und die Namen der Personen, die noch immer in der Gewalt der Hamas sind, verlesen. Ein gemeinsames Lichtermeer wird den Abend beschließen. Die jüdische Gemeinde hofft, dass an diesem bedeutsamen Tag viele Menschen zusammenkommen, um solidarische Botschaften nach Israel zu senden und gemeinsam zu gedenken.
Zur Person
Martin Jäggle (76) ist emertitierter Universitätsprofessor für Religionspädagogik und Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Der Kommentar drückt seine persönliche Meinung aus!