Wiedereintritt per Mausklick

Beim Besuch der Eisenstädter Internetseite wird man begrüßt mit: "Wieder eintreten geht immer. Das Heilige Jahr 2025 ist eine besondere Zeit für deinen Weg zurück zum Glauben in unsere lebendige Gemeinschaft". Der Vorgang der Wiederaufnahme sei "schnell und einfach", heißt es, notwendig sei nur das Ausfüllen und Absenden eines Online-Formulars sowie ein Gespräch mit einem "Wiedereintrittspriester", der sich telefonisch meldet.

Bereits vorweggenommen wird auch, was bei diesem Telefonat - konkret mit den Priestern Thomas Ackermann oder Thomas Lackner, deren Kontaktdaten auch veröffentlicht wurden - zur Sprache kommt. "Ihr könnt dabei all deine Fragen klären. Er sagt dir, wie es weiter geht und begleitet dich auf deinem Weg zurück in die Gemeinschaft der Kirche. Im vertrauensvollen Gespräch kannst du all deine Gedanken, Wünsche und Sorgen teilen", heißt es seitens der Diözese. Bei Bedarf seien auch weitere persönliche Gespräche jederzeit möglich.

Gute erste Erfahrungen mit dem Online-Angebot gibt es auch in der Diözese Feldkirch, wo im Februar die Seite online ging. "Willkommen zurück! Wir freuen uns, dass Sie darüber nachdenken, zurück in die Gemeinschaft der Kirche zu kommen. Ganz gleich, was Sie in der Vergangenheit bewegt oder von der Kirche entfernt hat - Gottes Liebe zu Ihnen ist grenzenlos", so dort die begrüßenden Worte, ehe man ebenfalls zu einem Formular weitergeführt wird. Der persönliche Kontakt zu einem Priester ist auch in Vorarlberg eine Vorbedingung für die Durchführung.

Hingewiesen wird in der Diözese Feldkirch unter anderem darauf, dass bei einem Wiedereintritt der Kirchenbeitrag für die Jahre seit dem Austritt nicht nachgezahlt werden muss. Auch die Option "Ich wünsche aus verschiedenen Gründen keinen persönlichen Kontakt mit meiner Wohnpfarre. Daher ersuche ich, dass mein Wiedereintritt nicht über diese, sondern überregional mit einem Priester der Diözese abgewickelt wird" können Nutzerinnen und Nutzer der Seite ankreuzen.
 

Dem Vernehmen nach wird demnächst auch in der Diözese Innsbruck eine Online-Rückkehrmöglichkeit geschaffen, während man in der Diözese St. Pölten schon einige Monate Erfahrung aufweisen kann: Allein zwischen Jahresbeginn und Mitte Februar hätten im westlichen Niederösterreich bereits rund 70 Personen die unter gebotene Chance genutzt, hieß es. Die Interessenten kämen zu 90 Prozent aus der Diözese, aber darüber hinaus auch aus dem Rest Österreichs, wobei vor allem Menschen unter 35 Jahren das Formular nutzten.

Auch die Bischofskonferenz wirbt - nicht zuletzt angesichts der hohen Austrittszahlen - auf einer eigenen Website um den Wiedereintritt in die Katholische Kirche. Das Portal informiert über die erforderlichen Schritte, wobei der Gang zu einem Seelsorger in der eigenen Nähe oder zu einer diözesanen Ansprechperson angeraten wird. Das Erstgespräch diene der Vergewisserung in Glaubensfragen, "es ist aber letztlich auch für die Kirche wichtig und dienlich, da Sie ihr aufzeigen können, wo Sie etwaige Versäumnisse und Probleme in der Kirche sehen".

Dabei werde weder "abgeprüft" noch abgefragt, noch müsse man Kirchenbeitrag für die Zeit des Austritts nachzahlen, heißt es auch dort. Bezüglich der konkreten Form der Wiederaufnahme in die Kirche kann man frei wählen, wird auf eintreten.at hervorgehoben: "Ganz schlicht in der Pfarrkanzlei oder lieber feierlich im Rahmen eines Gottesdienstes."