Wie wird Papst Franziskus beerdigt?

Begräbnis
Ausgabe Nr. 17
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Der Leichnam von Papst Franziskus wurde am Mittwoch im Petersdom aufgebahrt.
Der Leichnam von Papst Franziskus wurde am Mittwoch im Petersdom aufgebahrt. ©Dr. Johannes Fürnkranz
Am 26. April 2025 beginnt um 10:00 Uhr das Begräbnis von Papst Franziskus in Rom. Im Wiener Stephansdom wurde schon am 21. April eine Trauergottesdienst gehalten.
Am 26. April 2025 beginnt um 10:00 Uhr das Begräbnis von Papst Franziskus in Rom. Im Wiener Stephansdom wurde schon am 21. April eine Trauergottesdienst gehalten. ©Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub

Erst im April 2024 hatte Papst Franziskus den Ritus für Papstbeerdigungen geändert und vereinfacht. Dieser Ritus findet jetzt auch für sein Begräbnis erstmals Anwendung.

Mit der Neuausgabe des „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“, das Papst Franziskus am 29. April 2024 formell genehmigt hatte und das im November desselben Jahres in gedruckter Form erschienen ist, wird seine Beerdigung im Vergleich zu derjenigen früherer Päpste einige neue Züge aufweisen. Seine letzte Ruhestätte findet Franziskus in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore, seiner erklärten Lieblingskirche in der Ewigen Stadt.

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Seit Mittwoch ist der Leichnam von Papst Franziskus im Petersdom in Rom aufgebahrt. Gläubige können von ihm dort Abschied nehmen. Die Beerdigung von Franziskus soll am Samstag, den 26. April um 10 Uhr, mit einer Trauermesse und einer Anschließenden Überführung des Leichnams in die Basilika Santa Maria Maggiore, stattfinden. Anders als bei seinen Vorgängern wird Franziskus nicht mehr in den traditionellen drei Särgen aus Zypresse, Blei und Eiche beerdigt, sondern nur noch in einem Sarg. Wie genau die Überführung des Leichnams von Papst Franziskus aus dem Vatikan in die einige Kilometer entfernte Basilika Santa Maria Maggiore aussehen wird, ist noch nicht vollständig klar. Es werden zahlreiche Menschen erwartet die Straßen säumen werden, um einen letzten Blick auf den Sarg zu werfen, bevor der Verstorbene in der Nähe der von ihm besonders verehrten Marienikone Salus Populi Romani in einer Nische in der Basilika Santa Maria Maggiore seine Ruhestätte finden wird, schreibt Vatikan News.

Erzbischof Diego Ravelli, der Verantwortliche für die liturgischen Feiern der Päpste, hatte bei der Veröffentlichung der genauen Anleitungen von Papst Franziskus ("Editio typica“ des „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“) erklärt, dass eine zweite Auflage vor allem deshalb notwendig wurde, weil Papst Franziskus – wie er selbst auch mehrfach öffentlich gesagt hatte – darum gebeten habe, einige Riten zu vereinfachen und anzupassen: „Der erneuerte Ritus sollte außerdem noch deutlicher betonen, dass das Begräbnis des Papstes das eines Hirten und Jüngers Christi ist und nicht das eines mächtigen Mannes dieser Welt“, so Ravelli, dem im Rahmen der Liturgie des Begräbnisses auch die Aufgabe zukommt, das Gesicht des Verstorbenen mit einem Tuch aus weißer Seide zu bedecken, einen Beutel mit Münzen bereit zu halten, die während des Pontifikates geprägt worden sind und den notariellen Akt zum Leben und Wirken des verstorbenen Papstes zu verlesen. Ein Exemplar davon wird in einer Metallkartusche verschlossen und – mit dem Siegel des Büros für die Liturgischen Feiern des Papstes versehen – in den Sarg gelegt, während das andere in dem entsprechenden Archiv verbleibt, so Vatikan News. 

Beerdigung von Papst Franziskus mit den klassischen drei "Stationen"

Beibehalten werden auch im erneuerten Ritus die drei klassischen „Stationen“: die an der Wohnstätte des Verstorbenen, die im Petersdom und die am Ort der Beerdigung. 

Die erste „Station“ ist „das Haus des Verstorbenen“: Hier sticht vor allem die Neuerung hervor, dass der Tod des Papstes in seiner Privatkapelle statt in seinem Zimmer festgestellt wird und dass der Leichnam in einem einzigen Holzsarg (statt der bisherigen drei) sowie einem inneren Zinksarg aufgebahrt wird. Die zweite „Station“ ist der Petersdom; eine bislang vorgesehene Überführung in den Apostolischen Palast wurde ersatzlos gestrichen. Im Petersdom nun entfällt der Schritt, den Leichnam in den Sarg zu legen, denn dies wurde ja bereits gleich nach der Feststellung des Todes vorgenommen. Was bleibt, ist die Schließung des Sargs am Abend vor der Beerdigungsmesse, unter Beigabe der oben erwähnten rituellen Gegenstände. Damit besteht die zweite „Station“ mit dem Titel „in der Vatikanbasilika“ also aus folgenden Elementen: die Überführung zum Petersdom, das Schließen des Sarges und die Totenmesse.

Auch künftig werden die Gläubigen also in St. Peter vom verstorbenen Papst Abschied nehmen können. Allerdings wird der Leichnam des Verstorbenen künftig direkt im Sarg und nicht mehr auf einem erhöhten Katafalk ausgestellt; außerdem wird der päpstliche Bischofsstab gemäß den Bestimmungen des „Cæremoniale Episcoporum“ für bischöfliche Begräbnisfeiern in den Bistümern während dieser Ausstellung nicht neben den Sarg gelegt.

Bestattung außerhalb des Petersdoms möglich

Die dritte „Station“ „am Begräbnisort“ umfasst die Überführung des Sarges in die Gruft und die Beisetzung: „Diese Station“, erklärt Ravelli, „wurde erheblich gestrafft, da das Verschließen des Zypressensarges durch einen zweiten aus Blei und einen dritten aus Eiche oder anderem Holz entfallen“. Ein weiteres neues Element besteht in der Einführung von Angaben für eine mögliche Bestattung an einem anderen Ort als der Vatikanbasilika beziehungsweise den Grotten von St. Peter. Papst Franziskus hat bereits wissen lassen, dass er sich eine Beisetzung in der Basilika Santa Maria Maggiore wünscht; in seinem Fall werden diese Regelungen also greifen. Natürlich wird Papst Franziskus nicht der erste Papst sein, der außerhalb der Mauern des Petersdoms beigesetzt wird. Allein in der Basilika Santa Maria Maggiore wurden bereits sieben andere Päpste beigesetzt, schreibt Vatikan News. 

Logo radio klassik Stephansdom.
Logo radio klassik Stephansdom. ©David Kassl

Live-Übertragung: Beerdigung von Papst Franziskus

radio klassik Stephansdom überträgt am Samstag, 26. April die Beisetzung von Papst Franziskus via Übernahme der Übertragung von Radio Vatikan ab 10 Uhr live. Es kommentieren Silvia Kritzenberger und Pater Martin Wolf.

Papst Franziskus wird am kommenden Samstag in Rom beerdigt. Die Trauerfeierlichkeiten für das am Ostermontag verstorbene Kirchenoberhaupt finden laut Kathpress um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz statt. Das gab das Päpstliche Zeremonienamt am Dienstag bekannt. Der Begräbnisliturgie wird der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, vorstehen. Anschließend wird Franziskus in seiner römischen Lieblingskirche Santa Maria Maggiore beigesetzt.

Zur Trauerfeier werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet. Auch US-Präsident Donald Trump hat sein Kommen angekündigt. Laut Kathpress haben auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Argentiniens Präsident Javier Milei zugesagt. In seinem Testament, das Montagabend veröffentlicht wurde, legte Franziskus fest, dass er nicht im Petersdom, sondern in der Marienkirche Santa Maria Maggiore in der Nähe von Roms Hauptbahnhof Termini bestattet werden will. Auf seinem Grab soll nur sein Name stehen: Franciscus. Dort gibt es bereits Gräber früherer Päpste. Allerdings liegt die vorige Beisetzung mehr als 350 Jahre zurück.

 

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