Wie Hirschgeweihe den Stephansdom schützten
AnekdotenBlitzeinschläge und brennende Türme
Als der Blitzableiter noch nicht erfunden war, waren Kirchtürme ständig der Gefahr eines Blitzeinschlags ausgesetzt. Dem Wiener Stephansdom ist das zwei Mal passiert. 1449 und 1514 brannte der Südturm. 1551 hatte dann jemand eine Idee für eine Methode, den Turm zu schützen.
Hirschgeweihe als Schutz
Man sagte damals nämlich, dass noch nie ein Hirsch vom Blitz getroffen worden war, und das, obwohl so ein Hirschgeweih sehr groß und mächtig ist. Man entschied daher, am Südturm zur Blitzabwehr Hirschgeweihe anzubringen.
Erfolgreicher Schutz: Kein weiterer Blitzeinschlag
Damit war ein hoher Aufwand verbunden, aber er schien zu nützen. Es schlug fortan kein Blitz mehr ein.
Tradition bis ins 19. Jahrhundert
Vielleicht war das der Grund, warum die Geweihe bis ins 19. Jahrhundert am Südturm blieben, obwohl der Blitzableiter 1752 von Benjamin Franklin erfunden worden war. Die letzte Abbildung, auf der man die Geweihe am Turm noch sehen kann, ist von 1830.