Die Taube als Friedenssymbol
Biblische TiereIhren ersten großen „Auftritt“ hat die kleine Taube in der Bibel bereits im achten Kapitel des Buches Genesis, im Zusammenhang mit der „Flut“. „Dann ließ Noach eine Taube hinaus, um zu sehen, ob das Wasser auf dem Erdboden abgenommen habe“, heißt es dort (Genesis 8,8). Und weiter: „Die Taube fand nichts, wo sie ihre Füße ruhen lassen konnte, und kehrte zu ihm in die Arche zurück, weil über der ganzen Erde noch Wasser stand“ (Genesis 8,9). Noach wartete noch weitere sieben Tage und ließ wieder die Taube aus der Arche. „Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück und siehe: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Ölzweig. Da wusste Noach, dass das Wasser auf der Erde abgenommen hatte“, so die Genesis (8,11).
Die Taube als Friedenssymbol
Damit wurde die Taube mit dem Ölzweig auch zum weltweiten Friedenssymbol – bis heute. Noach wartete noch weitere sieben Tage und ließ die Taube hinaus. Nun kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück.
Tieropfer
Tauben wurden geopfert, heißt es im Buch Genesis (15,9): „Der HERR antwortete ihm: Hol mir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube!“ Und: „Die zweite Taube soll er ... als Brandopfer darbringen. Der Priester soll für ihn von der Sünde, die er begangen hat, Versöhnung erwirken; dann wird ihm vergeben werden“, so das Buch Levitikus (5,10). Auch das Neue Testament kennt die zu opfernden Tauben (Lukas 2,22–24): „Als sich für sie die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist ... Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.“
Bezeichnung der Geliebten
Das Hohelied (2,14) singt das Lob der schönen Geliebten in den höchsten Tönen: „Meine Taube in den Felsklüften, im Versteck der Klippe, dein Gesicht lass mich sehen, deine Stimme hören! Denn süß ist deine Stimme, lieblich dein Gesicht.“ Oder noch erotischer: „Ich schlief, doch mein Herz war wach. Horch, mein Geliebter klopft: Öffne mir, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Makellose, denn mein Haupt ist voll Tau, aus meinen Locken tropft die Nacht!“ (Hohelied 5,2).
Taufe Jesu
Im Neuen Testament „erscheint“ die Taube bei der Taufe Jesu, so schreiben alle vier Evangelisten, darunter Matthäus (3,16): „Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und siehe, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.“