Wenn im Kaffeehaus über Gott gesprochen wird…

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Warum es erstrebenswert ist, unseren christlichen Glauben zu verbreiten? „Weil wir uns damit selbst etwas Gutes tun“, sagt der 31-jährige Hannes Platter . ©privat
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Hannes Platter ist Betreiber eines angesagten Cafés im Wiener Uni-Viertel. Er serviert den Studenten Kaffee und gleichzeitig beantwortet er Glaubensfragen mit einer freudigen Ruhe und Stärke…

Wenn Hannes Platter über seinen Glauben spricht, dann spricht er in erster Linie über seine Familie: „Meine Frau und meine beiden Kinder sind für mich das Wichtigste im Leben. Ich habe das Gefühl, dass mich Gott genau dahin gestellt hat und dass er von mir möchte, dass ich mich in erster Linie als Vater und Ehemann engagiere. Dass ich für diese drei wunderbaren Menschen voll und ganz da bin. Genau dadurch erreiche ich den Sinn meines Lebens.“ In den Begegnungen und schönen Momenten mit seiner Familie erkennt der 31-jährige Jungvater die Schönheit Gottes, wie er sagt. Doch auch außerhalb seines Privatlebens engagiert sich Hannes im kirchlichen Bereich. Der gebürtige Südtiroler arbeitet seit neun Jahren beim „You-Verein“, einer Eigeninitiative von jungen Katholiken, die unter anderem Jugendmagazine herausbringt und katholische Festivals und Events organisiert.

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Kaffeehaus: Café Caspar

Im Zuge dieser Tätigkeit betreibt er seit mehreren Jahren das Café Caspar in der Grillparzerstraße in der Wiener Innenstadt. Dieses Lokal im Uni-Viertel bietet Jugendlichen die Möglichkeiten, mit Kirche auf neue Art und Weise in Kontakt zu treten. „Zu uns kommen die Studenten in erster Linie um einen Kaffee zu trinken, oder um zu essen. Dabei ist es unsere Mission, jeden als Gast offen aufzunehmen und so willkommen zu heißen, wie er ist, ohne ihn ändern zu wollen“, berichtet Hannes.

Offen über den Glauben sprechen im Kaffeehaus

In seinem Lokal haben er und seine Arbeitskollegen Kontakt zu vielen kirchenfernen Jugendlichen und dabei entstehen manchmal Gespräche, die für Viele ein erster Anknüpfungspunkt mit dem Glauben darstellen, wie Hannes erzählt: „Wir machen zum Beispiel regelmäßig Alpha-Kurse, wo wir offen über den Glauben sprechen. Wenn man sich dabei nicht aufdrängt, sondern einfach ehrlich über das Positive im eigenen Leben spricht, löst das bei vielen Menschen etwas aus.“

Das Leben auf Gott ausrichten

Ein prägendes Erlebnis auf seinem Glaubensweg war für Hannes seine Zeit in Niederösterreich. Als 22-Jähriger zog er im Jahr 2008 nach Marchegg und lernte dort auch die Mönche der Johannesgemeinschaft im Kloster kennen. Diese Begegnungen änderten die komplette Lebenseinstellung des jungen Erwachsenen, wie er heute weiß: „Die Brüder haben mir von Anfang an imponiert. Ich war fasziniert von ihrer menschlichen Stärke und der Radikalität ihrer kompletten Verfügbarkeit für Gott. Sie leben in diesem Kloster ein einfaches Leben, aber sie sind glücklich und sie leben viel echter, authentischer und bewusster, als ich bis dahin. Nach einiger Zeit verstand ich, dass es im Leben eigentlich nicht wesentlich mehr braucht als Gott.“

Geprägt durch diese Erkenntnis hat Hannes beschlossen, Gott nachzufolgen und sein ganzes Leben komplett auf ihn auszurichten. Das ist mittlerweile neun Jahre her. „Seit diesem Zeitpunkt betrachte ich Gott als meinen besten Freund. Ich versuche mehrmals am Tag mit ihm in ein inneres Gespräch zu kommen, indem ich bete. Großteils ist mein Gebet dabei aber gar nicht so tiefgründig, sondern ich vertraue ihm oft einfach nur das an, was mich gerade beschäftigt oder was ich gerade denke. Ich versuche meinem Freund Gott bewusst Aufmerksamkeit zu schenken und Zeit für ihn zu finden. In diesen Momenten habe ich das Gefühl, dass auch Gott mich gern hat und dass ich sein kann, wie ich bin, ohne mich verstellen zu müssen. Das gibt mir Kraft und Ruhe“, sagt Hannes und fügt hinzu: „Klar spüre ich auch, dass Gott Verbesserungsvorschläge für mich parat hat, aber im Großen und Ganzen habe ich das Gefühl, dass er sich über mich freut.“

Wir sind alle auf der Suche

Diese positiven Aspekte des Glaubens möchte Hannes vor allem an junge Menschen weitergeben. Das Café Caspar, das sich in den vergangenen Jahren zu einem angesagten Studentenlokal entwickelt hat, liefert dabei gute Rahmenbedingungen. Auf die Frage, warum es überhaupt erstrebenswert ist, den christlichen Glauben zu verbreiten, hat Hannes eine sehr spannende Antwort: „Wir alle sind doch auf der Suche und möchten unser Leben bestmöglich und vor allem zufrieden leben. Und wenn ich dann sehe, wie andere einen Schritt in diese Richtung machen, inspiriert mich das in Wahrheit selber.“

Dieser Artikel stammt vom 26.10.2017!

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