Wenn der Vater mit dem Sohne

Verlässlichkeit in jeder Lebenslage
Ausgabe Nr. 23
  • Meinung
Autor:
Verlässlichkeit in jeder Lebenslage: Papa Alfred und sein Sohn Manuel sind ein Superteam. ©Stephan Schönlaub

Vor 13 Jahren übernahm Alfred Aust (47) das alleinige Sorgerecht für seinen Sohn Manuel (20). Trotz Entwicklungsverzögerung meistert Manuel sein Leben sehr gut – nicht zuletzt dank der Unterstützung seines Vaters, der immer für ihn da ist und das weiß Manuel.

Beim Videointerview mit Alfred und Manuel Aust zeigt sich: Vater und Sohn sind ein eingespieltes Team.

Manuel, was magst du an deinem Papa besonders gern?

Manuel: Dass er immer für mich da ist. Wenn ich etwas brauche, kann ich mich auf ihn verlassen. Er hat mir auch meine Arbeit bei McDonald’s organisiert. Wenn ich eine Frage habe, zum Beispiel wegen der Arbeit, kann ich ihn immer fragen. Und ich mag es sehr, wenn wir miteinander kuscheln.

Was unternehmt ihr gemeinsam?

Manuel: Wir machen immer wieder Ausflüge miteinander, zum Beispiel zum Flughafen, um Flugzeuge anzuschauen. Dass sich eine so riesige Masse spielend einfach in Bewegung setzt, finde ich toll.

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Bist du selbst schon mal geflogen?

Manuel: Nein, noch nicht.
Alfred: Doch, erinnere dich! 2010 sind wir in einer 4-sitzigen Cessna über die Wachau geflogen.

Das klingt nach Abenteuer! Was sind denn Ihre schönen Momente als Vater, Herr Aust?

Alfred: Ich bin sehr stolz auf Manuel. Er hat seine Lehre abgeschlossen, den Führer- und den Staplerschein gemacht. Er wird von allen geschätzt. Wenn er etwas braucht, bin ich da. Ich genieße es auch, wenn er zu mir kommt, auch dann, wenn er nichts braucht.

Manuel ist mit acht Jahren zu Ihnen gezogen. Seitdem sind Sie alleinerziehender Vater.

Alfred: Richtig. Manuel ist 2002 als Frühchen in der 27. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen. Ende 2003 ist die Beziehung mit Manuels Mutter in die Brüche gegangen. Die ersten Jahre haben wir uns am Wochenende gesehen, irgendwann wollte die Mutter den Kontakt zwischen Manuel und mir unterbinden. 2010 hat sie sich dann entschieden, Manuel mir zu übergeben. Seitdem leben wir zusammen.

Die erste Zeit mit Manuel war besonders herausfordernd. Warum?

Alfred: Einerseits durch meine Arbeit. Ich musste meine Arbeitszeiten anpassen, weil ich ja auf einmal viele Kinderarzt- und Schultermine wahrnehmen musste. Dazu kam der Spießrutenlauf wegen der verschiedenen Förderungen, die wir beantragen konnten. Es gibt leider keine Anlaufstelle, die einen darüber informiert, was einem zusteht. Alles herauszufinden hat mich viel Zeit gekostet. Und Manuel auch, weil er zu fast allen Stellen mitkommen musste.

Woher haben Sie die nötige Kraft bekommen, um das alles zu schaffen?

Alfred: Mein bester Freund hat mich immer wieder rausgezogen, wenn es mir schlecht ging. Ich weiß noch, als ich 2004 sehr mitgenommen war und in einem Monat 15 Kilo abgenommen habe, hat er zu mir gesagt: Es kommen wieder andere Zeiten! Diese Unterstützung hat meinen Glauben an eine höhere Macht genährt. An jemanden, der uns sieht und leitet und der uns in irgendeiner Weise den Weg zeigt.

„Ich bin sehr stolz auf Manuel.“

Alfred Aust

Gab es Momente, in denen Sie diese Führung besonders gespürt haben?

Alfred: Ich habe das in der Beziehung mit Manuel immer wieder gespürt. Zum Beispiel, als er mir Ende 2009 gesagt hat, dass er bei mir wohnen will und als es letztlich dazu gekommen ist. Auch dass ich jetzt einen guten Job, genug Geld, schon sehr lange eine Lebensgefährtin habe. Mir war auch immer wichtig, etwas Positives für die Allgemeinheit zu tun. Ich bin politisch aktiv und auch als Pfadfinderkassier tätig. Und ich freue mich, dass auch Manuel Teil der Pfadfinder ist.

Autor:
  • Sandra Lobnig
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