Wenig Schlaf in der Pfarre Ottakring
AnekdotenAm 14. August jährt sich der Todestag des beliebten Pfarrers und Seelsorgers Rudolf Hanzl. Er wirkte jahrelang in der Wiener Pfarre Neuottakring. Nach seiner Pensionierung war er Seelsorger in einem Pflegeheim. Bevor er dort Messe feierte, pflegte er die Anwesenden persönlich zu begrüßen. Auch einen Herren, dem sein Schlaf wichtig zu seien schien...
Durch die Predigt um den Schlaf gebracht
Eines Tages saß dort ein Mann, der eingenickt war. Hanzl stupste ihn sachte an und sagte zu ihm freundlich-scherzend: „Nicht schlafen! Das können Sie dann bei der Predigt!“ Der Nachbar des Mannes mischte sich ein: „Bei Ihrer Predigt kann man nicht schlafen.“ Der Geistliche war hocherfreut, denn er dachte, dass wohl der spannende Inhalt seiner Predigten den Herrn wachhalten würde und fragte nach, um sich das Lob abzuholen: „Warum können Sie bei meinen Predigten nicht schlafen?“ – Die Antwort kam schnell und ehrlich: „Na, weil sie so kurz sind!“
Seelsorge für Neuottakring: Gott segne Euch
Der Altpfarrer blieb seiner Gemeinde sehr verbunden und ist als „Vater von Neuottakring“ vielen in guter Erinnerung. 2015 feierte er noch das Diamantene Priesterjubiläum, das die Pfarrgemeinschaft liebevoll vorbereitet hatte.
Er schrieb: „April 1972: Da fiel die Entscheidung meines Lebens! Die Pfarre Neuottakring wurde ausgeschrieben. Ich spürte: Dort gehöre ich hin. Das Erste, was ich die Neuottakringer erfahren lassen wollte, war: dass ich sie mag! Und dass ein echter Christ viel glücklicher ist. Diese Botschaft wurde zwar zögernd, aber mit viel guter Hoffnung aufgenommen. Es gibt nichts Schöneres als in solchen Gemeinschaften Seelsorger im tiefsten Sinn dieses Wortes sein zu dürfen. Gott segne Euch.“ 2020 starb Rudolf Hanzl im Alter von 90 Jahren.