Weisungen für Eheleute
SommerbriefAus seiner „Philothea“ – einer Anleitung zum frommen Leben:
Die Ehe ist ein großes Sakrament: „Ich sage das im Hinblick auf Christus und seine Kirche“ (Epheserbrief 5,32).
... Sie ist die Pflanzschule des Christentums, die der Erde die Gläubigen schenkt, um im Himmel die Zahl der Auserwählten vollzumachen. Die Erhaltung der Ehe ist für das öffentliche Leben ungeheuer wichtig, denn sie ist Ursprung und Quelle aller seiner Ströme. Gebe Gott, dass sein vielgeliebter Sohn bei allen Hochzeiten zugegen sei, wie er es bei der zu Kana war!
Weisungen für Eheleute
Nie wird dann der Wein der Freude und des Segens ausgehen. Dass er oft nur für die erste Zeit reicht, hat nämlich seinen Grund darin, dass man anstelle des Herrn und Unserer lieben Frau die Götter der Schönheit und Lust, Adonis und Venus, zu Gast geladen hat ... Leider wird die Hochzeit meist mit ausgelassenen Festen, Unterhaltungen und vielen Reden gefeiert; ist es dann verwunderlich, wenn ihre Wirkungen ebenfalls ungeregelt sind?
Die erste Wirkung dieser Liebe ist die unlösbare Einheit eurer Herzen. Leimt man zwei Fichtenhölzer aneinander, so verbinden sie sich, einen guten Leim vorausgesetzt, so fest, dass man sie viel eher an einer anderen Stelle spalten kann als an der Verbindungsstelle ... Diese Verbindung betrifft aber nicht in erster Linie den Leib, sondern das Herz, seine Zuneigung und Liebe.
Die Liebe und Eheleute
Die zweite Wirkung dieser Liebe muss zueinander sein. Früher war in die Ringe, die man am Finger trug, das Siegel eingelassen, wie selbst die Heilige Schrift bezeugt (Vergleiche
Ester 8,8; Daniel 6,18 und 14,11).
Die dritte Frucht der Ehe ist die Zeugung und Erziehung der Kinder. Gott will die Zahl der Seelen vermehren, die ihn die ganze Ewigkeit hindurch loben und preisen dürfen. Es ist eine große Ehre für euch, ihr Eheleute, dass Gott euch dabei mitwirken lässt, indem ihr den Leib zeugt, in den Gott selbst die Seele, die er erschaffen hat, als himmlische Gabe senkt.
Eure Liebe zueinander soll immer stärker und inniger werden; hütet euch aber, dass sie nicht zur Eifersucht entarte.
Quelle: Gisbert Greshake/Josef Weismayer, Quellen geistlichen Lebens, Band III, Die Neuzeit