Weihnachtsgeschenk einmal selbst gemacht
Kreative AdventzeitDas mit dem Schenken ist so eine Sache: Es sollte etwas sein, das dem Beschenkten Freude macht und über das Alltäglich-Normale hinausgeht, nicht zu groß, aber auch nicht zu klein, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Denn Schenken ist und bleibt ein Akt der Zuneigung und der Freude – aus Sicht des Schenkers, aber auch des Beschenkten. Nicht zuletzt deswegen verbringen wir jedes Jahr zu Weihnachten Tage und Wochen, um das perfekte Geschenk für jeden unserer Lieben zu finden.
Schenken hat Tradition
Den Brauch, etwas zu schenken, gibt es schon sehr lange. Schon zur Zeit der Römer war es Brauch, zum Jahreswechsel den Hausangestellten und Sklaven kleine Geschenke zu machen.
Schenken in einem religiösen Kontext etablierte sich etwa im 16. Jahrhundert. Dabei war zunächst der Nikolaustag, der 6. Dezember, der Tag der Geschenke – in Erinnerung an die Legende vom hl. Nikolaus, der drei Mädchen beschenkte, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Der Brauch, am 24. Dezember zu schenken, kam erst etwa im 19. Jahrhundert auf. Und ein Weihnachtsgeschenk verstand man schon damals als etwas, das über das existenziell Notwendige hinausgehen und Freude bringen sollte.
Selbst gemacht ist noch mal so schön
In den vergangenen Jahren hat die Dichte an „DYI“-Geschenken für Weihnachten merklich zugenommen. DYI steht dabei für „do it yourself“ – man nimmt sich also Zeit, selbst zu stricken, zu häkeln, zu nähen oder zu schnitzen und versucht so wohl dem Gedanken des Einzigartigen, des Liebevoll-Ausgesuchten, des Individuell-Zugeschnittenen besonders gerecht zu werden.
Auch Der SONNTAG springt in diesem Jahr auf diesen Trend auf. Redakteurin Andrea Harringer hat sich dabei gemeinsam mit ihrer Familie am Kerzenbasteln, konkret am Kerzen gießen, versucht. Nach diesem Experiment ist klar: Man muss kein handwerklicher Überflieger sein, um Kerzen herzustellen. Und: Das Kerzengießen ist auch für all jene ein guter Tipp, denen der Umweltgedanke wichtig ist, denn man kann auf ökologische Rohstoffe wie etwa Bienenwachs zurückgreifen.
Bienenwachskerzen
Das wird benötigt:
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Wachspastillen – kleine Plättchen aus Bienenwachs. Bestellung direkt beim Imker: imkershop-wien.at
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Außerdem brauchen Sie Dochte. Zudem ein paar Kluppen oder Eisstäbchen, mit denen der Docht an der richtigen Position gehalten werden kann.
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Silikonformen. Sie können aber auch andere Behältnisse als Gießformen nehmen wie Konservendosen, alte Kosmetik- oder Cremedosen, Gläser, Tee- oder Kaffeetassen.
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Last but not least: Einen kleinen Schmelztopf, wie man ihn auch zum Schokoladeschmelzen verwendet.
Und so wird’s gemacht:
Nehmen Sie einen Docht und platzieren Sie ihn mithilfe einer Kluppe oder eines Eisstäbchens etwa in der Mitte der Kerzenform. Schmelzen Sie dann die Wachspastillen im Wasserbad, gießen Sie das heiße, flüssige Wachs in die Formen und lassen Sie es dort für einige Tage richtig fest werden – nur dann lösen sich die fertigen Kerzen gut aus der Form.
Tipp für Familien mit kleinen Kindern:
Bienenwachs für Kerzen kann man auch als Bienenwachsplatten kaufen. Die Platten müssen nur kurz über der Heizung erwärmt werden und können dann auch von Kindern gut zu einer Kerze gerollt werden. Dafür einfach den Docht an die äußere Kante legen – Erwachsene müssen den Kleinen bei diesem ersten Schritt wahrscheinlich helfen – und die Platte so lange einrollen, bis die gewünschte Kerzendicke erreicht ist.