Weihnachtsfreude am Gaudete-Sonntag
MeinungGaudete – zwischen bewusstem Wahrnehmen und aktivem Vorbereiten. Der 3. Adventsonntag soll ganz besonders die Freude auf das Weihnachtsfest, auf die Geburt des Herrn zum Ausdruck bringen. Gaudete kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: sich freuen, froh sein. Freude oder gar Frohsinn, Fröhlichkeit – Worte, die uns um das Weihnachtsfest stets begleiten. Wie oft wünschen wir einander frohe Weihnachten, ein freudiges Fest?
Sehnsucht nach echter Freude
Wenngleich die Worte so leicht über unsere Lippen kommen, so kann doch ein frohes und freudiges Fest zu erleben eine wahre Herkulesaufgabe sein. Und doch ersehnen wir Menschen kaum etwas so wie tief empfundene Freude. Die Welt und ihre Probleme für einen Augenblick hinter sich zu lassen und ganz da zu sein, sich ganz dem Fest zu öffnen, dem Gedenken dessen, was sich vor 2.000 Jahren in Betlehem zugetragen hat.
Aufruf zur inneren Vorbereitung
Der 3. Adventsonntag ist schon weit über der Mitte der Adventzeit. Er ist eine Erinnerung an das, was unmittelbar vor uns liegt, besser gesagt eine Aufforderung, sich vorzubereiten, nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich. Er ist ein nochmaliger Aufruf, bereits darauf zu blicken, was aus der Liebe Gottes zu uns Menschen geschehen ist. Er kann auch ein Appell an uns ganz persönlich sein, sich auf die Freude einzulassen. Denn so ganz einfach ist das mit der Freude und dem Frohsein nicht. Und doch geht es unter anderem darum, die Hintertöne des Alltags abzustellen, ganz frei zu werden für das Fest der Geburt Jesu. Ein Zustand, der wachsen muss, der nicht von heute auf morgen geschieht.
Freude wächst mit jedem Licht
Wachstum, Reifung – etwas, was tief im Advent und somit auch in Gaudete verankert ist: Weihnachten ist nicht mehr weit, mach dich bereit. Kerze um Kerze zünden wir am Adventkranz an. Es wird immer heller. Genauso soll es auch in uns immer heller, immer freudiger werden bis zu dem Tag, an dem die Welt für einen kurzen Moment stillsteht, an dem alles zur Ruhe kommt. Und schlussendlich ist die Freude auch etwas, was uns von Gott geschenkt wird.
Zur Person
Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Pastoralassistentin in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13).
Der Kommentar drückt ihre persönliche Meinung aus!