Demokratie: Warum dafür demonstrieren?

Meinung
Ausgabe Nr. 5
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Schild mit Aufschrift: "Nie wieder"
Amm 26. 1. fand die Großdemo „die Demokratie retten“ statt ©APA/Tobias Steinmaurer

Pater Franz Helm erklärt, warum es an der Zeit ist, eine Brandmauer gegen rechtsextreme Politik zu errichten und für die Demokratie zu demonstrieren.

Ich bin überzeugt: JETZT ist es notwendig, eine Brandmauer gegen rechtsextreme Politik zu errichten. Denn die liberale Demokratie, die Menschenrechte und unsere christlichen Wertvorstellungen sind durch diese Politik massiv bedroht. Es ist Feuer am Dach! Warum sehe ich das so? Rechtsextreme Politik grenzt Menschen aus. Beim nun aufgedeckten Potsdam-Treffen mit österreichischer Beteiligung war von „Remigration“ die Rede: Sogar Menschen mit Staatsbürgerschaft sollen des Landes verwiesen werden, wenn sie ungenügend integriert sind. Aber wer entscheidet darüber, was gute Integration ist? Ich denke an jene Menschen, die in Österreich eingewandert sind, die nun Angst bekommen vor der Zukunft. Für mich sind alle Menschen Geschwister, jeder ist willkommen. Jeder und jede ist als Ebenbild Gottes geschaffen, mit der gleichen Würde. Das darf niemand abgesprochen werden! Was hätten meine Mitbrüder zu befürchten in einem Europa, wo rechtsextremes Gedankengut die Politik bestimmt?  Von den gut 900 Steyler Missionaren, die es derzeit in Europa gibt, sind 300 aus anderen Kontinenten. Sie leiden unter der ausländerfeindlichen Stimmung, wie viele andere. Was ist das für eine Gesellschaft, in der jemand Ablehnung erfährt, nur weil er einen anderen Pass oder eine andere Hautfarbe hat? 

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hema „Migration“ manipulativ verwendet, um Ängste zu schüren, die Gesellschaft zu spalten und möglichst viele Stimmen zu gewinnen, ist meiner Ansicht nach nicht nur unmenschlich. Sie ist dumm. Wir brauchen dringend Arbeitskräfte, in Pflegeinrichtungen und im Tourismus, bei der Ernte und im Handel. Wir brauchen Menschen, die ins Pensionssystem einzahlen. Wie sonst kann eine alternde Gesellschaft sich erhalten? 

Und eine weitere große Sorge bewegt mich. Ich nehme wahr, dass rechtsextreme Politik meist den durch Menschen verursachten Klimawandel leugnet. Die Rechte steht für Asphalt- und Betonpolitik. Die individuelle Freiheit oder wirtschaftliche Interessen gehen vor der Sorge um ein gutes Leben für zukünftige Generationen.

Wenn ich am 26. 1. an der Großdemo „die Demokratie retten“ beim Parlament in Wien teilgenommen habe, dann auch ihretwegen. Sie brauchen meine christliche Haltung, sie brauchen kirchliche Stimmen, die laut HALT sagen zu dieser Politik, aus tiefer Glaubensüberzeugung und aus gelebter Verantwortung heraus.

Der Kommentare drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

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