Wanderwege: Wiener Kraftorte entdecken
Neue Kraftorte vor der HaustüreStadtwanderwege sind wohl schon viele von Ihnen gegangen, aber haben Sie auf diesen Wanderungen Ihre Aufmerksamkeit auch schon auf Kirchen und andere spirituelle Kraftorte gerichtet?
Kahlenberg und mehr
Malerische Weinberge, ein spektakulärer Ausblick über Wien und die Donau – dafür ist der Stadtwanderweg 1 bekannt. Der Weg führt aber auch an einigen Kirchen vorbei, in die es sich lohnt hineinzugehen. Allen voran die Kirche am Kahlenberg (Bild), dem heiligen Josef geweiht, die jedes Jahr hunderte Wallfahrer anzieht, unter ihnen auch ein ganz berühmter: Johannes Paul II. besuchte die Kirche 1983 bei seiner Österreichreise. Auch am Schönstatt-Zentrum mit seiner kleinen Kapelle, dem sogenannten „Heiligtum“, das der Gnadenmutter von Schönstatt geweiht ist, kommen Sie vorbei, die zum Verweilen und Krafttanken einlädt. Und nicht zu vergessen: An der Pfarrkirche Kahlenbergerdorf, die dem hl. Georg geweiht ist. Stille und das eine oder andere Ehrengrab – etwa vom Ehepaar Hawelka – findet man am Heiligenstädter Friedhof, der auch am Weg liegt.
Stadtwanderweg 1: Startpunkt: 19., Straßenbahn D Endstation Nußdorf
Länge: 11 Kilometer
Gehzeit: etwa 4 Stunden
Zugberg, Maurer Wald
Die Wanderung führt von Rodaun über den Zugberg in den wunderschönen Maurer Wald. Gleich an drei Kirchen kommen Sie vorbei, wenn Sie den Stadtwanderweg 6 beschreiten: der Rodauner Bergkirche, der Pfarrkirche Kalksburg und der Wotrubakirche (Bild), die aus 150 Betonblöcken zusammengesetzt wurde. Letztere liegt allerdings ein wenig abseits des Weges – gleich im Wäldchen hinter dem Freiluftplanetarium am Georgsberg. Ein Abstecher lohnt sich aber in jedem Fall.
Stadtwanderweg 6: Startpunkt: 23., Straßenbahn 60 Endstation Rodaun
Länge: 12,5 Kilometer
Gehzeit: etwa 4 bis 4,5 Stunden
Oberlaa und Laaer Wald
Üblicherweise denkt man an den Friedhof für deutschsprachige Pilger. Erst unlängst wurde ein deutscher Obdachloser hier beerdigt. Der Campo Santo ist aber auch Sitz eines Theologenkollegs und eine kleine Grünoase im Schatten des Petersdoms. Hier sagt der Wiener Erzbischof beim Pressegespräch: „Gott sei Dank funktioniert die Kirche in erster Linie als Ortskirche. Der Papst hat immer wieder gesagt: Wartet nicht darauf, dass alles von Rom geregelt wird. Ihr habt den Heiligen Geist, also lebt den christlichen Weg! Eine Stärke hat die katholische Kirche: Sie schafft es in dieser großen Spannungsweite, auch der verschiedenen Geschwindigkeiten, ‚Eine‘ zu bleiben. Das Faszinierende an Rom ist ja, dass man hier die unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Breite der Weltkirche erlebt.“
Stadtwanderweg 7: Startpunkt: 10., U1/Autobus 15A Station Altes Landgut
Länge: 15 Kilometer
Gehzeit: etwa 4 bis 5 Stunden
Urbaner Gemeindebauweg
Der Stadtwanderweg 11 ist der kürzeste der insgesamt 14 Stadtwanderwege in Wien. Und wohl auch der einzige, der ausschließlich durch bebautes Gebiet führt. Zudem können Sie auf diesem Stadtwanderweg so viele Kirchen sehen wie auf keinem anderen. Wer hätte das beim Namen „Urbaner Gemeindebauweg“gedacht? Aber Sie müssen bei manchen von ihnen genau schauen, denn nicht alle sind auf den ersten Blick als Kirche erkennbar. Einige fügen sich recht unauffällig in die Häuserfassade. Unter ihnen etwa die Kirche Auferstehung Christi aus dem Jahr 1971 in der Embelgasse 3 im 5. Bezirk. Geradezu in den umgebenden Wohnblock eingebaut und ohne einen hohen Turm, ist sie leicht zu übersehen. Eher unauffällig auch die Dreifaltigkeitskirche (Bild) in der Alxingergasse, die in den Jahren 1913 und 1914 errichtet und einen Tag nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges geweiht wurde. Auch sie hat keinen klassischen Kirchturm. Kaum zu übersehen ist dafür die Pfarrkirche Neumargareten am Gaudenzdorfer Gürtel – die Kirche beindruckt vor allem durch ihre großen Wand- und Deckenbilder.
Stadtwanderweg 11: Startpunkt: 5., U4-Station Margaretengürtel, im Bruno-Kreisky-Park
Länge: 4 Kilometer
Gehzeit: etwa 2 Stunden
Wienerberg
Der Stadtwanderweg 12 führt durch das Wiener Naherholungsgebiete Wienerberg und durch Vösendorf mit seinem historischen Ortskern und einem Wasserschloss aus dem 11. Jahrhundert. Aber auch die eine oder andere spannende Kirche wartet: Allen voran hier Salvator am Wienerfeld (Bild), eine moderne Kirche ohne Turm, die unter ihrem großen Dach Kirche und Pfarrhaus vereinigt. Auf dem Weg außerdem auch die Pfarrkirche St. Nikolaus in Inzersdorf.
Stadtwanderweg 12: Startpunkt: 10., Straßenbahn 11, Station Frödenplatz, Ecke Neilreichgasse/Otto-Probst-Straße
Länge: 22,9 Kilometer
Gehzeit: etwa 5 bis 6 Stunden
Durch den Prater
Die Wanderung vom Praterstern bis in die Freudenau ist ein wunderbarer Ausflug. Zwei Kirchen sollten Sie auf diesem Weg unbedingt „mitnehmen“: Zum einen die Kirche Maria Grün (Bild); und dann auch noch die Pfarrkirche Am Schüttel – die Seitenwände aus Beton- und Glasziegeln tauchen die Kirche in ein ganz spezielles Licht. Besonders sehenswert sind hier auch die Kreuzwegbilder aus Glas.
Stadtwanderweg 9: Startpunkt: 2., Bahnhof Praterstern
Länge: 13 Kilometer
Gehzeit: etwa 3 bis 4 Stunden
Rundumadum
Übrigens: Für alle besonders Wanderwilligen gibt es auch den Rundumadum-Wanderweg um Wien. 120 km sind dabei in 24 drei bis zehn Kilometer lange Etappen unterteilt und speziell beschildert (Bild). Der Weg führt zum Teil durch Wiesen und Wälder. Zum Teil geht es aber auch durchs Stadtgebiet, wo Sie etwa die Wotrubakirche, die Pfarrkirche Kalksburg oder auch St. Nikolaus in Inzersdorf „mitnehmen“ können.