Vom Räuchern und vom Jahreswechsel
Advent mit Gedanken von Sepp ForcherVom Bahnhof Pfarrwerfen hinauf war es normalerweise ein Fußmarsch von drei Stunden. Ich habe oft länger gebraucht, besonders bei viel Schnee. Einmal brauchte ich zehn Stunden. Mein Vater war Bergführer und hat sich gedacht: So hart kann es gar nicht hergehen, dass es dem Buben schadet.
Meinem Vater war Religion nicht besonders wichtig, aber das traditionelle Räuchern rund um Weihnachten und Neujahr war für ihn selbstverständlich. Er hat sogar am Dachboden geräuchert und im Keller. Der Vater ging mit dem Weihrauchfass vor und ich durfte mit dem Weihbrunnen und einem Tannenästchen hintennach gehen und alles mit Weihwasser besprengen. Man wächst in die Sachen hinein, indem man assistieren darf.
Zu Silvester habe ich später als Wirt immer schauen müssen, dass das Geschäft gut läuft. Das Schönste war für mich, als ich erstmals die Nacht des Jahreswechsels durchschlafen konnte. Auch heute bleiben meine Frau und ich eigentlich nie bis Mitternacht durchgehend auf. Ein gutes neues Jahr kann man sich auch am Neujahrsmorgen noch wünschen.
Am Dreikönigstag haben wir früher immer gesagt: Du merkst schon, dass die Tage wieder länger werden. Der Weihnachtsschmuck bleibt dann bei uns immer noch traditionell bis Mariä Lichtmess hängen. Dann ist die Weihnachtszeit für uns endgültig vorbei.