Unser erstes Weihnachten

Voller Freude
Ausgabe Nr. 51
  • Meinung
Autor:
Stephan Schönlaub ist verheiratet und Vater des kleinen Pauls
Stephan Schönlaub ist Pressefotograf der Erzdiözese Wien und arbeitet
im Erzbischöflichen Sekretariat.
©Christian Mari

Stephan Schönlaub ist Pressefotograf der Erzdiözese Wien und arbeitet im Erzbischöflichen Sekretariat. Er spricht über die Bedeutung des ersten gemeinsamen Weichnachtsfestes mit seiner Frau Marie Therese und dem kleinen Paul.

Wir sagen Euch an, den ersten Advent. Da sah ich es zum ersten Mal – das Leuchten in den kleinen Augen, Aufregung ohne zu wissen, was da jetzt wohl passieren wird. Alles rund um einen herum ist dunkel. Es ist still. Dann wird die erste Kerze entzündet. Plötzlich ist es ein bisschen hell. Mama und Papa singen gemeinsam von dem Jesuskind, das kommen wird. Die erste Weihnachtszeit zu dritt. Unser Sohn Paul ist mittlerweile neun Monate alt geworden und findet gerade alles spannend, was glitzert, raschelt und glänzt (da gibt es bekanntlich im Advent genug) bzw. alles, was er mit seinen nicht gerade langen Händen (allerdings merkt man als Eltern recht schnell, dass diese scheinbar nicht so langen Hände viel mehr erreichen können, als man glaubt) erreichen kann.  Weihnachten mit einem kleinen Baby. Wie wird das werden? Man beschäftigt sich mit profanen Dingen wie „Wie befestigen wir den Christbaum, sodass Paul ihn nicht umwerfen kann“ oder „Wie kann man Kekse backen mit einem Baby, das wegen der wachsenden Zähne ständig Nähe und Aufmerksamkeit braucht?“. Man beschäftigt sich damit, wie man dem Kleinen Weihnachten näherbringen kann. Näher bringen, worum es wirklich geht, auch wenn man weiß, dass er vermutlich noch zu klein dafür ist.

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Das führt zu Gedanken, die mir immer wieder vor Augen führen, was der liebe Gott uns geschenkt hat. Wir leben in einem sicheren, schönen Land in Frieden und haben das Privileg, nicht hungern zu müssen. Es ist nicht notwendig, sich Gedanken darüber zu machen, wo wir die nächste Nacht verbringen können, da uns Krieg und Bomben das Heim genommen haben. Ich war immer schon sensibel, was diese Gedanken betrifft, aber mit einem Kind verstärkt sich das nochmal um ein Vielfaches. Vor allem dann, wenn man Bilder aus der Ukraine geschickt bekommt, von Kindern, die hungern, die nicht wissen, ob sie noch Eltern haben. Ich bin dankbar, dass es Menschen gibt, die alles versuchen, wenigstens ein bisschen ein Leuchten in die kleinen Augen dieser Kinder zu bekommen. Ich bin dankbar. Dankbar dafür, mich über kleine Dinge freuen zu können und nicht zu müssen. Denn am 24. wird es wieder still werden und die Lichter gehen aus. Man muss draußen warten, bis die Glocke läutet. Denn dann war das Christkind da, hat den Baum erleuchtet und Geschenke gebracht. Und da ist es dann wieder, das Leuchten in den Augen. Es wird gemeinsam gesungen und Papa liest aus dem Evangelium vor. Es kehrt ein bisschen Frieden ein in dieser so unsteten und stressigen Zeit.


So stellen wir uns das zumindest vor. Ich hoffe sehr, dass wir es schaffen, unserem kleinen Sohn den Zauber der Weihnacht spürbar machen zu können. Vermitteln, dass es um das kleine Jesuskind geht, das in die Welt gekommen ist, uns zu erlösen.

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

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Autor:
  • Stephan Schönlaub
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