Über das Halleluja
Programmhöhepunkte
Im „Halleluja“ preisen wir Gott. Warum ist es zu Ostern das wichtigste Lied?
Ursula Magnes: Wie gut schmeckt ein Glas Wein nach der Fastenzeit! In der katholischen Liturgie wird das „Halleluja" – wie auch das Gloria – während der Fastenzeit nicht gesungen. Seine Rückkehr in der Osternacht ist ein Bewusstmachen der Auferstehung Jesu. Der Finsternis folgt „klingendes Licht“ im Lobpreis Gottes.
Halleluja live
Warum sollte man das „Halleluja“ im Idealfall im Gottesdienst live erleben und mitbeten?
Ich denke, der Vergleich macht uns sicher. Ein Ständchen aus dem Lautsprecher, gesprochen oder gesungen? Am besten selbst ausprobieren. Singend bin ich als ganzer Mensch mit meiner ureigensten Stimme ein unverwechselbarer Teil der Osterbotschaft. Ganz ohne Hilfsmittel von außen.
Halleluja in Wien
Georg Friedrich Händels „Halleluja“ ist eine Art europäisches Weltkulturerbe. Warum ist es in der Wahrnehmung so unerreicht? Und wo können wir es in Wien hören?
Händel soll das Oratorium innerhalb von nur 24 Tagen komponiert haben. Angeblich hat er nach Vollendung des „Halleluja“ ausgerufen: „Ich dachte, ich sah den Himmel vor mir und den großen Gott selbst!“ Nachzulesen auch eindrucksvoll in Stefan Zweigs „Sternstunden der Menschheit“. Zum eines ist es ein Chorstück, das die textlichen Versatzstücke aus der Offenbarung des Johannes geschickt aus einem einfachen Quartintervall und sich langsam aufbauender Mehrstimmigkeit zum großen Jubelruf entlädt. Die königliche Tonart D-Dur und das feierliche Hinzukommen der Pauken und Trompeten schafft den „Halleluja-Sog“ in der Dauer einer veritablen Pop-Nummer. Das hat die Menschen vom ersten Hören an, schon bei der Uraufführung 1742 in Dublin, von den Bänken gerissen. Live zu erleben ist Händels „Messias“ drei Wochen nach Ostern am 9./10. Mai in der Wiener Jesuitenkirche beziehungsweise im Stift Klosterneuburg. Es musizieren der Webern Kammerchor der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien (mdw), das Ensemble Continuum Wien, Dirigent Alois Glassner.

Programmhöhepunkte zu Ostern auf radio klassik Stephansdom
radio klassik Stephansdom- Palmsonntag: Musica Sacra, 13. April 2025, 19:00 Uhr: Lukas-Passion von Krzystof Penderecki. Orchester symphonique de Montreal, Kent Nagano
- Karfreitag: 18. April 2025, 9:05 Uhr: Matthäus-Passion von J. S. Bach. Ensemble Pygmalion, Raphaël Pichon
- Ostersonntag: Musica Sacra, 20. April 2025, 19:00 Uhr: Halleluja-Kantate von Antonio Rosetti. NDR Chor, Johannes Moesus