Ständige Diakone: Anwälte der Armen
Weihe der ständigen DiakoneDer SONNTAG bringt eine Kurzvorstellung der neuen ständigen Diakone, die künftig gleichsam als „Anwälte der Armen“ diese unersetzbare Aufgabe in der Kirche wachhalten.
Brian Hagerty
- Geboren: 15. 11. 1976
- Stand: verheiratet, zwei Kinder
- Beruf: Arzt und Psychotherapeut
- Einsatzpfarre: Altlerchenfeld (Wien 6/7)
- Lieblingsbuch (neben der Bibel): David Steindl-Rast, Credo: Ein Glaube, der alle verbindet
- Lieblingsheiliger (und warum?): Papst Johannes XXIII. – weil er den Frieden immer voranstellte.
- Lieblingsbibelstelle: „Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm, denn stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt!“ (Hohelied, Kapitel 8, Vers 6)
Helmut Hüttl
- Geboren: 9. 3. 1970
- Stand: verheiratet, zwei Kinder
- Beruf: Bundesbediensteter
- Einsatzpfarre: Pfarrverband „Ala Nova“ (Schwechat)
- Lieblingsbuch (neben der Bibel): Gerhard Lohfink, Am Ende das Nichts? Über Auferstehung und ewiges Leben
- Lieblingsheiliger (und warum?): Maximilian Kolbe. Weil: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Johannesevangelium 15,13)
- Lieblingsbibelstelle: Die Seligpreisungen (Matthäusevangelium, Kapitel 5, Verse 3 bis 12)
Friedrich Meisner
- Geboren: 30. 11. 1982
- Stand: verheiratet, zwei Kinder
- Beruf: Standortverwalter bei der Vereinigung von Ordensschulen Österreich
- Einsatzpfarre: „Heiliger Johannes XXIII.“ – Teilgemeinde Wohnparkkirche Alterlaa (Wien 23)
- Lieblingsbuch (neben der Bibel): Aktuell: Das Thomas- evangelium – Bibliophile Meditationsausgabe von Christoph Greiner
- Lieblingsheiliger (und warum?): Paulus – der Wandel und die Kraft der Missionierung
- Lieblingsbibelstelle: „Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lukasevangelium, Kapitel 14, Vers 11)
Michael Niemeck
- Geboren: 20. 1. 1974
- Stand: verheiratet, zwei Kinder
- Beruf: Informatiker
- Einsatzpfarre: Altsimmering (Wien 11)
- Lieblingsbuch (neben der Bibel): Benediktinisches Antiphonale der Abtei Münsterschwarzach
- Lieblingsheiliger (und warum?): Josef von Nazaret – ein Familienvater, ein Arbeiter, ein auf Gott Vertrauender
- Lieblingsbibelstelle: „Der Geist, ... in dem wir rufen: Abba!“ (Römerbrief, Kapitel 8, Vers 15)
Roman Temper
- Geboren: 8. 6. 1974
- Stand: verheiratet, ein Kind
- Beruf: kaufmännischer Angestellter
- Einsatzpfarre: „Zur Göttlichen Liebe“ (Wien 11) – Teilgemeinde Hasenleiten
- Lieblingsbuch (neben der Bibel): Jesuiten-Pater Elmar Mitterstieler, Das wunderbare Licht, in dem wir leben. Gleichheit, Würde und Priestertum aller in der Kirche
- Lieblingsheiliger (und warum?): Johannes Don Bosco – weil er in einer Zeit des Konservatismus eine weltoffene Kirche gelebt hat: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“
- Lieblingsbibelstelle: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
(Matthäusevangelium, Kapitel 28, Vers 20)
Franz Tragner
- Geboren: 2. 5. 1970
- Stand: verheiratet, vier Kinder
- Beruf: selbständig im Bereich Umwelt/Nachhaltigkeit
- Einsatzpfarre: Hadersdorf am Kamp/Pfarrverband Kamptal
- Lieblingsbuch (neben der Bibel): Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
- Lieblingsheilige (und warum?): Hildegard von Bingen – die viel mehr ist als „nur“ eine „Kräutertante“, nämlich eine hervorragende Theologin und Kosmopolitin.
- Lieblingsbibelstelle: „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes.“ (Erster Petrusbrief, Kapitel 4, Vers 10)
Was sind „Ständige Diakone“?
Diakone hatten schon in der Frühzeit der Kirche, also bereits im Neuen Testament, eine große Bedeutung. So kennt der Römerbrief eine weibliche Diakonin namens Phoebe (Kapitel 16, Vers 1) und männliche Diakone werden im ersten Brief an Timotheus erwähnt (Kapitel 3, Verse 8 bis 13). Gegen Ende des ersten Jahrtausends kam der Diakonat jedoch als eigenständige hierarchische Stufe der abendländischen Kirche abhanden. Seine Wiedereinführung durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) stellte die von alters her gültige Dreigliedrigkeit des Weihesakraments wieder her. Nach dem Konzil wurden etwa in der Erzdiözese Wien die ersten Ständigen Diakone geweiht. Der Diakonat ist nun nicht mehr ausschließlich eine Durchgangsstufe zum Priestertum, sondern eine dauerhafte Lebensform (daher die Bezeichnung „Ständiger Diakon“), für die der Zölibat nicht gilt. Der Ständige Diakonat soll die besondere Hinwendung der Kirche zur Welt und zu den Menschen sakramental bezeugen. Durch das Verkünden, Feiern und Tun der Diakone wird die Kirche in ihrem Heilsdienst gegenüber den Alten und Kranken, den Verfolgten, den Armen und den Menschen am Rand der Gesellschaft angeleitet. Als „Anwalt der Armen“ unmittelbar dem Bischof als Helfer zugeordnet, nimmt der Diakon daher eine unersetzbare Aufgabe in der Kirche wahr.
Der Diakon ist beauftragt, das Evangelium zu verkünden, zu predigen und das Volk Gottes gemäß der Lehre der Kirche zu unterweisen. Die Mitwirkung in der Sakramenten- und Gemeindekatechese ist seine weitere Aufgabe. Quelle und Höhepunkt des Wirkens der Diakone ist und bleibt der Dienst an der Feier der Eucharistie. Mit dem Bischof und dem Priester ist der Diakon ordentlicher Spender der Taufe. Er kann zur Assistenz der kirchlichen Trauung beauftragt werden. Der Diakon verrichtet das Stundengebet und leitet das Volk Gottes zu diesem Gebetsdienst an. Auch leitet er die ihm zustehenden Segnungsfeiern. Dem Diakon ist vielfach auch die Feier des Begräbnisses anvertraut. Aufgrund des besonderen Auftrags sind Diakone seit alters her hauptverantwortlich in der Diakonie der Nächstenliebe tätig. Was Sorge des Bischofs, Aufgabe der Priester und des ganzen Gottesvolkes ist, wird dem Diakon als besonderer Dienst übertragen. In enger Zusammenarbeit mit dem Bischof beziehungsweise den Priestern als Vorsteher der Pfarrgemeinden tragen Diakone die Hauptverantwortung für die leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit.