Spezielle Fürsorge für Arme
Was wir der Kirche verdankenSeit biblischen Zeiten gilt die Sorge Gottes und der Menschen besonders auch den Armen. Nächstenliebe ist eine der wichtigsten christlichen Tugenden. Wir verdanken Papst Franziskus die Einführung des Welttags der Armen, der bereits zum achten Mal begangen wird – heuer am 17. November.
Nächstenliebe: Papst Franziskus und die Armen
"Vergiss die Armen nicht“, flüsterte bei der Papstwahl im März 2013 der emeritierte Erzbischof von São Paolo, Kardinal Claudio Hummes, dem neben ihm sitzenden argentinischen Kardinal Jorge Mario Bergoglio ins Ohr. Bergoglio dachte in Bezug auf die Armen dann unmittelbar an den heiligen Franz von Assisi und nannte sich als erster Papst der Kirchengeschichte „Franziskus“. Unser Papst ist ein Vorkämpfer für weltweite Armutsbekämpfung, der unermüdlich für biblisch begründete Gerechtigkeit und soziale Verantwortung eintritt. Aus der Vielzahl der biblischen Belege zum Stichwort „Armut“ sei an zwei Verse aus dem Buch des Deuteronomium erinnert. So heißt es Deuteronomium Kapitel 15, Vers 4, fast visionär: „Doch eigentlich sollte es bei dir gar keine Armen geben; denn der Herr wird dich reich segnen in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt und das du in Besitz nimmst.“ Doch schon sieben Verse (Kapitel 15, Vers 11) weiter folgen die Ernüchterung und ein konkreter Auftrag: „Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden. Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hand öffnen.“
Nächstenliebe - Gottes Fürsorge für die Bedürftigen
Der achte Welttag der Armen am 17. November steht unter dem Motto: „Das Gebet des Armen steigt zu Gott empor“ – in Anlehnung an das Buch Jesus Sirach (Kapitel 21, Vers 5). Auf seinem Weg entdeckt der Weisheitslehrer Jesus Sirach, „dass die Armen einen bevorzugten Platz im Herzen Gottes einnehmen“, dass Gott angesichts ihres Leidens sogar „ungeduldig“ ist, bis er ihnen Gerechtigkeit widerfahren lässt, betont Papst Franziskus. Gott kenne die Leiden seiner Kinder, denn er sei ein aufmerksamer und fürsorglicher Vater für alle. Als Vater kümmere er sich „um diejenigen, die ihn am meisten brauchen: die Armen, die Ausgegrenzten, die Leidenden, die Vergessenen ...“
Aufruf zur Nächstenliebe
Schon in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ betonte Papst Franziskus: „Jeder Christ und jede Gemeinschaft ist berufen, Werkzeug Gottes für die Befreiung und die Förderung der Armen zu sein, so dass sie sich vollkommen in die Gesellschaft einfügen können; das setzt voraus, dass wir gefügig sind und aufmerksam, um den Schrei des Armen zu hören und ihm zu Hilfe zu kommen.“ Was wir tun sollen? „Das Gebet findet also die Bestätigung seiner Echtheit in der Nächstenliebe, die zur Begegnung und zur Nähe wird“, schreibt Papst Franziskus. Wenn das Gebet nicht zu konkretem Handeln führt, ist es vergeblich; denn der Glaube ohne Werke ist tot, heißt es schon im Jakobusbrief (Kapitel 2, Vers 26). Unser Papst empfiehlt „kleine Details der Liebe“: „Innezuhalten, sich zu nähern, ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken, ein Lächeln, eine Berührung, ein Wort des Trostes …“ Denn, so Franziskus: „Wir sind aufgerufen, in allen Lebenslagen Freunde der Armen zu sein und in die Fußstapfen Jesu zu treten, der der Erste war, der sich mit den Letzten solidarisierte.“