Sind Ihnen Ihre Kinder lästig?
MeinungJede Mutter, die für Kindergeburtstage einkauft, Jausenboxen befüllt und Arzttermine vereinbart, ist gesegnet. Nämlich mit einem (oder mehreren) Kind/ern. Wie viele Frauen haben das nicht und würden es sich von Herzen wünschen? Ja, es ist manchmal viel und ja, der Körper schüttet bei Routinearbeiten nicht immer Glückshormone aus. Ganz ehrlich: Ich habe – vor allem montags, wenn nach dem Wochenende die Auswahl beschränkt war – auch nicht immer gern vier Jausendosen befüllt. Auch ich hatte immer 180 Blutdruck, wenn zu den Kindergeburtstagen eine Horde Kinder bei uns läutete, um stundenlang bespaßt zu werden. Aber wenn man sich dafür entschieden hat, Kinder zu haben und diese in liebevoller Zuwendung zu erziehen, gehört das einfach dazu.
Wer Kinder bekommt, ist selber schuld
Ein einfacher Trick, um sich zu motivieren: Man versetze sich in die Lage des Kindes, das auf uns angewiesen ist. WER die vielbesungene Care-Arbeit erledigt, wer mit wem den Mental Load teilt, ist innerhalb der Familie zu klären, nicht in der Öffentlichkeit. Was Kinder am wenigsten brauchen, sind Eltern, die sich streiten, wer ihre Jause richtet oder wer die Geburtstagsparty plant. Wenn es so weit kommt, haben sie das Gefühl, dass sie eine Last sind – was löst das in der kindlichen Psyche aus?
Die sinkende Geburtenrate spricht Bände
Events, in deren Rahmen sichtbar gemacht wird, welch furchtbare Arbeit Kindererziehung ist, haben nicht den Effekt, dass irgendwer auf dieser Welt mehr Respekt vor denen hat, die sie leisten. Sie haben den Effekt, der jetzt gerade mit erschreckendem Tempo um sich greift: dass nämlich die nächsten Generationen sie sich gar nicht antun wollen und keine Familien mehr gründen wollen. Die sinkende Geburtenrate spricht bereits jetzt Bände.
Kinder sind Kinder und keine Last
Hören wir bitte endlich auf, Kinder und alles, was Kinder an zusätzlicher Arbeit mit sich bringen, als LAST zu definieren! Kinder sind nicht lästig, Kinder sind Kinder. Kinder haben es sich verdient, dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen und erfüllt werden. Wer ja sagt zu Kindern, sagt ja zu einem bunten, fröhlichen Haushalt, zu viel Liebe, Lachen, Spontaneität, zu täglich neuen Erfahrungen und auch Selbsterfahrungen, zum Verlassen der eigenen Komfortzone und vor allem zum Verlassen des eigenen Egotrips und der eigenen Selbstoptimierung ...
Der Kommentar drückt die persönliche Meinung der Autorin aus!