Schulstart: Armut steigt bei Kindern
1.500 Euro braucht ein KindTrotz steigender Schulkosten in Österreich setzt die Caritas mit ihrer Sonderaktion für erschwingliches Schulmaterial ein Zeichen gegen Kinderarmut. Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, fordert zum Schulstart mehr Unterstützung und Bildung als Schlüssel zur Armutsprävention. Erfahren Sie mehr über Chancengleichheit und Kinderarmut.
Gesucht: Gut erhaltene Schulmaterialien
Die Caritas hat eine Sonderaktion ins Leben gerufen, bei der Schulbedarf zu erschwinglichen Preisen angeboten wird. "Die Nachfrage zum Schulstart übersteigt leider unser Angebot", sagt Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. Akzeptiert wird gut erhaltenes Schulmaterialien an verschiedenen Standorten ihrer Second-Hand-Shops, bekannt als "Carlas" (Mittersteig, Nord und Pop-Up Mariahilf): Schultaschen und –tüten, Malkästen, Federpenale, Turnsackerl und Hefte.
Alarmierende Zahlen
Laut einer aktuellen Untersuchung sind rund 353.000 Kinder und Jugendliche in Österreich armutsgefährdet, und in Wien ist jedes vierte Kind betroffen. "Das zeigt, wie dringend solche Hilfsaktionen benötigt werden," betont Schwertner. Fast 1.500 Euro jährlich braucht ein Kind in der Volksschule und Unterstufe, so die Arbeiterkammer Wien. Inflation und Teuerungen erschweren die Situation beim Schulstart, die Preise für Schulmaterialien sind um etwa 10 Prozent gestiegen.
Bildungsengpass: Nachhilfe und Lernunterstützung
Neben den Grundkosten für Schulmaterial gibt es auch einen hohen Bedarf an Nachhilfe, für den im Durchschnitt 720 Euro pro Kind ausgegeben werden. Die Caritas-Lerncafés, die kostenlose Bildungsunterstützung anbieten, sind daher überfüllt, und viele warten auf einen Platz.
Der Aufruf: Jedes Kind verdient Bildung
"Kinderarmut ist untragbar, und wir müssen alles tun, um jedes Kind mit auf die Bildungsreise zu nehmen," so Schwertner. Er fordert auch eine Gesamtüberarbeitung des Sozialhilfesystems. "Bildung ist die beste Vorsorge gegen Armut".