Sanftes Fasten mit großer Wirkung

Mit Dinkel und Birnbrei
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Dinkelbrot und Dinkelmehl liegen auf einem Tisch
Dinkelbrot und Dinkelmehl liegen auf einem Tisch ©istock / aluxum

Schlank, gesund und schön – wer möchte das nicht sein? Das „Sanfte Fasten nach Hildegard von Bingen“ kann uns zu diesen Ergebnissen führen, sagt Expertin Brigitte Pregenzer. Sie hat in ihren Fasten-Seminaren zweieinhalbtausend Menschen begleitet und weiß, worauf es ankommt. Fasten ist nach Hildegard von Bingen ein Universalmittel, das dem Menschen hilft, Probleme, Konflikte und schlechte Gewohnheiten zu überwinden. Das „Sanfte Fasten nach Hildegard“, das wir in dieser Folge unserer Winter-Serie vorstellen, eignet sich für jeden, den gesunden wie den kränkelnden Menschen, sagt unsere Expertin Brigitte Pregenzer.

„Ich empfehle es für sämtliche Erkrankungen im entzündlichen Bereich wie Rheuma, Arthritis oder Arthrose. Ideal ist es bei Bluthochdruck, Diabetes und bei Übergewicht. Ich bin nicht für das radikalere Saft-Fasten, denn ich halte das Kauen für sehr wichtig. Mit dem bewussten Kauen lernen wir wieder langsam zu essen“, erklärt die Buchautorin, die bereits zweieinhalbtausend Menschen beim Fasten begleitet hat.

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Sanftes Fasten hat seine Vorteile

„Das sanfte Fasten nach Hildegard bedeutet, dass wir sehr wohl essen, aber nur Dinkelbrot und Dinkelgrießsuppe“, erläutert die Expertin. Das sei für manche verwunderlich, „weil es eigentlich nur Kohlehydrate sind, die gegessen werden. Aber es bewährt sich. Wir haben keinen Hunger, weil die Kohlehydrate in Zucker umgebaut werden. Wir sind bestens versorgt mit ca. 600 bis 800 Kalorien. Die zählen wir aber nicht! Wir essen, bis wir den Sättigungspunkt spüren“, führt Brigitte Pregenzer aus. Vorteile des Brotfastens: Man lernt wieder bewusst zu kauen, durchbricht seine Gewohnheiten und vermeidet einen Jo-Jo-Effekt, d. h. nach dem Fasten rasch wieder zuzunehmen.

So funktioniert sanftes Fasten

Hildegard von Bingen empfiehlt das sanfte Fasten ein bis zweimal im Jahr über die Dauer von ca. einer Woche. Man beginnt mit zwei Ausleitungstagen und macht am Ende wieder zwei Umstellungstage – so dauert es insgesamt ca. zehn Tage. An den Ausleitungstagen verzichtet man bereits auf Fleisch, Wurstwaren, Alkohol und Kaffee, nach Möglichkeit auch auf Hartkäse, Fisch und Eier. „Wir nehmen während des Fastens und auch schon an den Ausleitungstagen morgens ein bis zwei Kaffeelöffel Birnbrei (Bärwurzbirnhonig). Mit dem Birnbrei funktioniert die Entgiftung über den Darm besser und sanfter als z. B. mit Bittersalz“, erklärt Brigitte Pregenzer. Nach Hildegard verlassen mit der Entgiftung durch Birnbrei die schlechten und krank machenden Säfte den Körper, die guten hingegen bleiben dem Körper erhalten. Birnbreimischpulver ist im Hildegard-Handel erhältlich. Das Rezept ist einfach: 1 kg Birnen schälen und entkernen, in Wasser weich kochen und pürieren. 35 g Birnbreimischpulver mit 150 g Bienenhonig aufwärmen und gut mischen, Birnenpüree beifügen und nochmals aufkochen, in kleine Gläser abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Gut in den Tag starten

Man isst also sechs Tage lang hindurch drei Mahlzeiten pro Tag, bestehend aus Dinkelbrot und Dinkelgrießsuppe. Wer möchte, darf zu Mittag einen Blattsalat mit zwei bis drei Esslöffeln gekochten Dinkelkörnern essen. Zu trinken gibt es verdünnten Fencheltee und Wasser (pro kg Körpergewicht mindestens 35 ml Flüssigkeit täglich). Das Fasten wird mit zwei Tagen beendet, die wie die zwei Ausleitungstage zu Beginn gehalten werden.

Damit sanftes Fasten gelingt, ist es wichtig, gut in den Tag zu starten. „Wir nehmen in der Früh gleich nach dem Aufstehen 1 bis 2 Kaffeelöffel Birnbrei zu uns und legen uns dann nochmals für ein paar Minuten ins Bett. Dann einen guten Gedanken fassen oder ein Gebet sprechen“, empfiehlt Brigitte Pregenzer. Danach nochmals aufstehen und unter die Dusche gehen, diese mit kaltem Wasser abschließen. „Zumindest bis zu den Knöcheln und im Lauf der Woche hoch kämpfen. So kommt der Kreislauf in Schwung!“ Kaffee und Schwarztee sind während des Fastens nicht erlaubt.

 

Was unterstützt das sanfte Fasten zusätzlich

Die hl. Hildegard empfiehlt als Morgen-Meditation einen Goldtopas auf das Herz zu legen und Gott um Schutz und Segen zu bitten. Sie schreibt: „Und sooft du das getan hast, wird das Übel von dir weichen. Denn von Gott hat der sehr starke Stein Topas diese Kraft, weil er in der Neigung der Sonne wächst, dass er die Schmach vom Menschen sich abwenden lässt.“

Galgantwurzeln oder -tabletten, die es im Handel gibt, helfen, wenn man das Gefühl hat, etwas für den Kreislauf zu benötigen. Auch ein Schluck Herzwein bringt diesen in Schwung. „Es ist möglich, den Kaffeekonsum schon einige Tage vor dem Fasten schrittweise zur reduzieren, damit es dann leichter geht“, rät die Expertin.

Was bewirkt sanftes Fasten

„Bei dieser Form des Fastens haben wir nie Hunger. Das Fasten bewirkt eine Reinigung auf körperlicher Ebene und entlastet die Leber. Es kommt zu einer Entsäuerung. Wir alle sind durch unseren Lebensstil im sauren Bereich“, führt Brigitte Pregenzer aus. Durch die Entsäuerung wird die Stimmung besser und wir sind weniger nervös oder gestresst. „Männer verlieren je nach Ausgangssituation drei bis vier Kilo, Frauen ein bis zwei Kilo“, schildert die Expertin die positiven Folgen des Fastens. „Wir werden im Geist frischer und produzieren mehr Kollagen – dadurch wird die Haut glatter und jünger. Wir sehen somit frischer, jünger und straffer aus. Das hängt natürlich auch damit zusammen, wie viel Bewegung wir machen.“
Wer sein Gewicht weiter dauerhaft reduzieren möchte, macht nach dem Fasten mit einem Reduktionstag pro Woche weiter. „Dann purzeln die Kilos im Lauf der Monate – je nach Ausgangsituation können das 12 bis 15 Kilos pro Jahr sein. Das ist dann sanft und nachhaltig abgenommen“, sagt Brigitte Pregenzer.

Eine noch sanftere Variante wäre das Dinkel-Reduktionsfasten. Hier wird ebenfalls mit Birnbrei ausgeleitet. Zu Essen gibt es Dinkel, Obst, Gemüse in jeder gewünschten Form, z. B. ein warmes Habermus in der Früh und mittags Dinkelrisotto, Dinkelnudeln, Dinkellaibchen mit Gemüse und Salat (abends ähnlich). Auf tierische Produkte wird verzichtet, durch das Gemüse werden wohltuende Basen zugeführt.

Autor:
  • Portraitfoto von Agathe Lauber-Gansterer
    Agathe Lauber-Gansterer
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