Politik gehört zum Christentum
SommerbriefAus Briefen und Gelegenheitsschriften:
Was brauchen wir Kummer haben! Sie wissen meinen Wahlspruch: „Deus providebit!“ – „Gott wird sorgen!“
Politik gehört zum praktischen Christentum
Religiöse Vereinigung allein genügt heute nicht ... Wir müssen eine geschlossene Macht darstellen, wenn wir nicht zusehen wollen, wie über unsere Köpfe hinweg regiert – und zerstört wird ... Volles Interesse für die Politik gehört zum praktischen Christentum.
Beim lieben Gott ist jede Arbeit, die wir machen, ganz gleich, ob man im Stall steht oder an einem anderen Platz. Wir sollen uns nur darum kümmern, ob die Leute arm sind und bedürftig und in großer Not. Alles andere fällt weg.
Das ist ja unser Name, „soziale Liebe“
Wir wollen etwas Neues, nicht etwas bereits Bestehendes, sondern der Zeitnot Angepasstes; keine Klausur oder eingeengt sein durch klösterliche Formen, sondern beweglich und immer einsatzbereit für jede Not, die auftaucht. Das ist ja unser Name, „soziale Liebe“ („Caritas socialis“, Anm. d. Red.), die sich nicht auf den Einzelfall, sondern auf alles bezieht.
Selige Burjan zum Christentum
Mit Geld oder Kleinigkeiten ist einem Menschen nicht geholfen, man muss ihn von vornherein wieder auf die Füße stellen und auch wieder die volle Überzeugung geben: Ich bin jemand und ich kann etwas leisten. Gott gibt uns den Verstand, damit wir die Not einer Zeit, die Ursachen dieser Not, die Mittel, die zur Abhilfe führen, erkennen. Er stellt uns nicht zufällig mit unseren äußeren Verhältnissen zusammen, spricht nicht zufällig mit unseren Herzen, legt nicht zufällig den Zug zu dieser Arbeit hinein.
Wir müssen immer wieder eine Zeit finden, die wir ganz Gott schenken; Zeit, die ausschließlich dem Gebet gewidmet ist. Keine Arbeit kann so wichtig, so dringend sein, uns davon abzuhalten.
Quelle: Gisbert Greshake/Josef Weismayer, Quellen geistlichen Lebens, Band IV, Die Gegenwart