Papst Franziskus ist tot

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Papst Franziskus starb am Ostermontag um 7.35 Uhr im Alter von 88 Jahren im Vatikan.
Papst Franziskus starb am Ostermontag um 7.35 Uhr im Alter von 88 Jahren im Vatikan. ©Vatican News

Papst Franziskus ist tot. Er starb am Ostermontag um 7.35 Uhr im Alter von 88 Jahren im Vatikan an einem Schlaganfall und irreversiblem Herzversagen gestorben. . Das teilte Kurienkardinal Kevin Farrell aus dem Vatikan mit.

Papst Franziskus leitete die Weltkirche mit ihren rund 1,4 Milliarden Katholiken zwölf Jahre lang. Der aus Argentinien stammende frühere Erzbischof von Buenos Aires war seit März 2013 der erste Lateinamerikaner im Papstamt. In 2.000 Jahren Kirchengeschichte war er der erste Papst, der sich Franziskus nannte und auch der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri.

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Todesursache von Papst Franziskus

Papst Franziskus ist an einem Schlaganfall und irreversiblem Herzversagen gestorben. Vor dem Herzversagen sei er ins Koma gefallen. Das teilte der Vatikan am Montagabend mit. Laut der offiziellen Bestätigung des Todes von Papst Franziskus durch den Direktor des Gesundheitsamtes des Vatikanstaats, Professor Andrea Arcangeli, litt der 88-Jährige zuvor unter anderem an einer akuten Insuffizienz der Atmungsorgane bei beidseitiger Lungenentzündung sowie Bluthochdruck und Diabetes Typ II.

Der Tod sei durch ein Todes-EKG (Elektrokardio-Thanatographie) festgestellt worden. "Ich erkläre, dass die Todesursachen nach meinem Wissen und Gewissen die oben angegebenen sind", heißt es am Ende der Erklärung durch den Mediziner Arcangeli. Als Todesort wird in dem Dokument die Wohnung von Papst Franziskus im vatikanischen Gästehaus Santa Marta angegeben. Als Todeszeitpunkt ist 7:35 Uhr am 21. April 2025 genannt.

Das passiert im Vatikan nach Franziskus Tod

Wenn das Oberhaupt der Katholiken stirbt, müssen sie informiert und Vorbereitungen für die Nachfolge getroffen werden. All dies folgt einem strengen Protokoll und ist an spezielle Personen gebunden. Nur wenige Verantwortungsträger bleiben im "Fall der Fälle" im Amt - die Leiter im Staatssekretariat, vergleichbar mit dem Bundeskanzleramt, und den Dikasterien, etwa Ministerien, verlieren mit dem Papsttod ihren Posten. Lediglich ihre Stellvertreter bleiben im Dienst.

In dieser Phase ist der Kämmerer der katholischen Kirche neben dem Dekan des Kardinalskollegiums eine der wichtigsten Figuren im Vatikan. Dieser Camerlengo ist derzeit der irisch-amerikanische Kardinal Kevin Farrell (77). Er stellt den Tod des Kirchenoberhauptes fest, versiegelt päpstliches Arbeitszimmer und Wohnung. Dann ist es seine Aufgabe, die Todesnachricht zu verbreiten. So benachrichtigt er die Diözese Rom, deren Bischof der Papst ist.

Requiem für Papst Franziskus im Stephansdom

©Erzdiözese Wien/Schönlaub
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Nach Tod von Franziskus: Die Regierung der Kardinäle

Außerdem unterrichtet zumeist er den Dekan des Kardinalskollegiums. Der 91-jährige Kardinal Giovanni Battista Re wurde gerade in diesem Amt bestätigt. Der Dekan gibt die Information an alle Kardinäle weltweit weiter und ruft sie nach Rom. Gleichzeitig teilt er den Tod den diplomatischen Vertretern beim Heiligen Stuhl und den Staatsoberhäuptern der betreffenden Nationen mit.

In der Zeit der Sedisvakanz liegt die Leitung der Kirche beim Kardinalskollegium, das derzeit 252 Mitglieder zählt. Von ihnen können jedoch nur 135 an der Wahl des nächsten Papstes teilnehmen, da sie ihr 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das Wahlgremium besteht aus den wahlberechtigten Kardinälen, die sich im Konklave versammeln. Seit 1878 findet das Konklave in der Sixtinischen Kapelle in Rom statt.

Die aktuell 252 Kardinäle übernehmen bis zur Wahl eines neuen Papstes die Verwaltung des Staates Vatikanstadt. Der Kämmerer kümmert sich gemeinsam mit drei assistierenden Kardinälen um die Güter und Rechte des Heiligen Stuhls und bezieht das Kardinalskollegium bei schwerwiegenden Fragen mit ein. Grundsätzlich soll in der Zeit der Sedisvakanz der Status quo erhalten bleiben. Falls neue Normen erlassen werden, behalten sie lediglich bis zur Wahl eines neuen Papstes ihre Gültigkeit.

©Vatican News

Letzter Wille von Franziskus

Der Vatikan veröffentlichte das kurze Schreiben an diesem Ostermontagabend. Franziskus schrieb es vor knapp drei Jahren zum Hochfest der römischen Stadtapostel Peter und Paul, am 29. Juni 2022. Hier eine Arbeitsübersetzung des Geistlichen Testaments des verstorbenen Papstes

Die Trauerzeremonien für Papst Franziskus

Während der Kardinaldekan hauptsächlich mit den Vorbereitungen der Papstwahl befasst ist, ist der Camerlengo für den Ablauf der Trauerfeierlichkeiten zuständig. Papst Franziskus hat diese im vergangenen Jahr vereinfacht. Auf die Feststellung des Todes folgt ein erster Moment des Gebets in Anwesenheit von lediglich vier Personen: dem Kämmerer, dem Kardinaldekan, dem Direktor des vatikanischen Gesundheitsamts, aktuell der Mediziner Andrea Arcangeli, und dem Päpstlichen Zeremonienmeister, derzeit Erzbischof Diego Giovanni Ravelli. Dieser ist für die Vorbereitung der Orte und den Ablauf des Bestattungsritus zuständig.

Anschließend wird der mit einem Messgewand bekleidete Papst in einem Sarg in die Privatkapelle jenes Ortes gebracht, an dem er gestorben ist. Dort können dann auch weitere ihm nahestehende Personen Abschied nehmen. Anschließend wird der Leichnam in einer Prozession in den Petersdom überführt, wo ein kurzer Wortgottesdienst gefeiert wird.

Am Sarg - nicht wie noch bei Benedikt XVI. an einem Katafalk - haben Menschen aus aller Welt in den folgenden Tagen die Möglichkeit, dem Pontifex die letzte Ehre zu erweisen. Am Vorabend von Totenmesse und Beisetzung, deren Datum die Kardinäle zuvor festgelegt haben, verschließt der Kämmerer den Sarg in einer feierlichen Zeremonie.

Logo radio klassik Stephansdom.
Logo radio klassik Stephansdom. ©David Kassl

Radiotipp: Übertragung des Papst-Begräbnisses

 

radio klassik Stephansdom übertragen am Samstag, 26. April die Beisetzung von Papst Franziskus via Übernahme der Übertragung von Radio Vatikan ab 10 Uhr live. Es kommentieren Silvia Kritzenberger und Pater Martin Wolf.

 

Papst Franziskus wird am kommenden Samstag in Rom beerdigt. Die Trauerfeierlichkeiten für das am Ostermontag verstorbene Kirchenoberhaupt finden laut Kathpress um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz statt. Das gab das Päpstliche Zeremonienamt am Dienstag bekannt. Der Begräbnisliturgie wird der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, vorstehen. Anschließend wird Franziskus in seiner römischen Lieblingskirche Santa Maria Maggiore beigesetzt. Zur Trauerfeier werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet. Auch US-Präsident Donald Trump hat sein Kommen angekündigt. Laut Kathpress haben auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Argentiniens Präsident Javier Milei zugesagt.

 

In seinem Testament, das Montagabend veröffentlicht wurde, legte Franziskus fest, dass er nicht im Petersdom, sondern in der Marienkirche Santa Maria Maggiore in der Nähe von Roms Hauptbahnhof Termini bestattet werden will. Auf seinem Grab soll nur sein Name stehen: Franciscus. Dort gibt es bereits Gräber früherer Päpste. Allerdings liegt die vorige Beisetzung mehr als 350 Jahre zurück.

Richtung "Ewige Ruhe"

Der Kardinaldekan steht der Trauermesse, die rund eine Woche nach dem Tod des Papstes stattfindet, auf dem Petersplatz vor. Anschließend wird der Sarg zum Bestattungsort begleitet, dort versiegelt und in das vorgesehene Grab gelegt. Papst Franziskus hat verfügt, in seiner römischen Lieblingsbasilika Santa Maria Maggiore beigesetzt zu werden, nicht in der Papstgruft unter dem Petersdom. Hat er dort seine ewige Ruhe gefunden, beginnen die "Novemdiales". Während dieser neuntägigen Trauerzeit werden Messen für den gestorbenen Papst gefeiert.

In dieser Phase trifft sich das gesamte Kardinalskollegium immer wieder zu Versammlungen, dem sogenannten Vorkonklave. Am Ende entscheiden sie, wann das eigentliche Konklave beginnen soll. Nach einer feierlichen Messe im Petersdom ziehen dann die Kardinäle, die unter 80 Jahre alt sind, zur Wahl eines neuen Oberhauptes für die 1,4 Milliarden Katholiken in die Sixtinische Kapelle. Alle anderen warten auf den weißen Rauch.

Logo radio klassik Stephansdom.
Logo radio klassik Stephansdom. ©David Kassl

Radiotipp

radio klassik Stephansdom ändert nach dem Tod von Papst Franziskus sein Programm!

 

Sendungen zum Papsttod am 22. April:

  • 7.05-10 Uhr: Nachrufe Papst Franziskus
  • 17.15-17.50 Uhr: Beitrag zum Papsttod
     

Sendungen zum Papsttod am 23. April:

  • 8.05-9 Uhr: Beitrag zum Papsttod
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Autor:
  • KAP/Redaktion
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