Papst Franziskus im CO2-Check
HirtenhundPapst Franziskus hat es eilig. Trotz seiner zuletzt zunehmenden Wehwehchen hat er sich aktuell ein strammes Reiseprogramm durch Südostasien auferlegt: Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur. In 12 Tagen legt der 87-Jährige insgesamt 33.000 Kilometer zurück.
Kleine Schritte für die große Sache
Und das mitten in der „Schöpfungszeit“, höre ich unsere erschöpften Schöpfungsverantworter stöhnen, die gerade die Werbetrommel dafür rühren, zumindest hin und wieder mal mit dem Fahrrad zur Kirche zu radeln oder etwa in Wien-Simmering zur schöpfungsgerechten Herstellung eines Allzweckreinigers zusammenzukommen. „Bitte ein Schraubglas mitbringen“, informiert dazu die evangelische Kirche.
Ein Blick auf die Umweltbilanz
Und war es nicht der Fliegende Argentinier, der vor knapp 10 Jahren die bösen „Flughafen-Bischöfe“ gescholten hat? Nun jettet der Papst selber durch die Weltgeschichte. Leicht zu beobachten übrigens via „Flightradar“, wo man die Papst-Maschine, die immer dieselbe Flugnummer „AZ4000“ trägt, minütlich verfolgen kann.
Papst Franziskus auf Reisen
Gewiss, auch die Katholiken in Südostasien haben das Recht, ihren Papst live zu sehen. Außerdem gilt Südostasien als katholischer „Wachstumsmarkt“ – und der will gehegt und gepflegt werden. Eine Studie zeigt zudem auf, dass Papstreisen durch erhöhte mediale Aufmerksamkeit zu spürbaren Verbesserungen bei der Menschenrechtslage führen.
Demokratien vs. Nicht-Demokratien
Kleiner Wermutstropfen: Die Staatsform des gastgebenden Landes ist entscheidend, sprich: Während der Verbesserungseffekt in Demokratien deutlich messbar war, bildeten positive Effekte bei Nicht-Demokratien die Ausnahme …
Der ökologische Fußabdruck
Und wo wir schon rechnerisch in Fahrt, Pardon, im Flug sind: Rund 8 Tonnen CO2 gehen durch die aktuelle Reise auf des Papstes Käppchen bzw. Pileolus. Auf dieser Basis ergeben sich weitere hübsche Rechenmodelle, die einschlägige ökologische Websites anempfehlen: Demnach wäre eine Reise im Papamobil auf diese Distanz kaum besser für die Umwelt. Er käme immer noch auf einen Pfotenabdruck von 6,4 Tonnen – auf direktem Weg quer durchs Meer, wohlgemerkt.
E-Bike statt Flugzeug?
Selbst für einen Papst, der weder das Meer teilen noch darüber gehen oder fahren kann, ein Ding der Unmöglichkeit. Deutlich günstiger wäre es indes, würde Franziskus per E-Bike anreisen. Da müsste er nur 141,6 kg CO2 für die Strom-Ladungen abstottern beziehungsweise kompensieren – allerdings wird nicht berechnet, wie lange die Reise dauern würde.