Nikolaus: Superstar unter den Heiligen

Was wir der Kirche verdanken
Ausgabe Nr. 48
  • Theologie
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Der ewige Wohltäter: der heilige Nikolaus als Helfer für die Armen.
Der ewige Wohltäter: der heilige Nikolaus als Helfer für die Armen. ©istock

Er zählt zu den bekanntesten Heiligen und ist unter ihnen wohl der Superstar schlechthin: Der heilige Nikolaus wird am 6. Dezember gefeiert und besungen. Dem Schutzpatron der Kinder verdanken wir das Vorbild gelebter Nächstenliebe.

Nach alter Tradition bringt der Nikolo in der Nacht zum 6. Dezember kleine Geschenke für die Kinder. Die Katholische Jungschar präsentiert Nikolaus als kinderfreundlichen Helfer, der sich für Notleidende einsetzt und für gelebte Nächstenliebe steht. Seine Botschaft gibt – nicht nur – Kindern Mut und Zuversicht. Im Mittelpunkt jeder Nikolo-Begegnung steht heute die Erinnerung an einen Heiligen, der viel Gutes, vor allem für Kinder, getan hat. Das kann durch kleine Geschenke, die der Nikolo mitbringt, ausgedrückt werden. Kinder erleben bei diesem beliebten Brauchtum, dass sie ohne Gegenleistung beschenkt werden. Auch für größere Kinder kann der Heilige ein Vorbild für uneigennütziges Handeln sein. Wie kam es zu dieser außergewöhnlichen und bis heute anhaltenden Popularität des Heiligen aus der heutigen Türkei?
 

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Der Nikolaus, das Korn und die Goldklumpen

Bischof Nikolaus lebte im dritten und vierten Jahrhundert in Myra, an der Küste der heutigen Türkei gelegen. Es ranken sich viele Legenden mit viel Wahrheitsgehalt um sein Wirken, die zwei bekanntesten sind die vom Korn und von den Goldklumpen. Die Korn-Erzählung berichtet von einer großen Hungersnot in Myra. Als ein Schiff, beladen mit viel Korn für den Kaiser, eines Tages im Hafen einlief, überzeugte Bischof Nikolaus die Seeleute, einen Teil des geladenen Korns den hungernden Menschen in der Stadt zu überlassen. Dies war allerdings verboten. Doch Nikolaus versicherte den Seeleuten, dass ihnen letztlich nichts geschehen werde. Als sie mit dem Schiff im Zielhafen ankamen, hatte sich die Menge des Korns nicht verändert, obwohl die Seeleute einen Teil in Myra für die Hungernden abgegeben hatten.
 

Buchcover Von Bischofsstab bis Besenstiel

Buchtipp: Das Buch zum Podcast

Heilige, das sind beeindruckende Persönlichkeiten auf allen Kontinenten, in allen Jahrhunderten: Herrscher und Sklaven, Brave und Aufmüpfige, Geistliche und Laien. Diese bunte Schar porträtiert Autorin Bernadette Spitzer in kurzweilig-informativen Geschichten, wobei sie die Besonderheit der jeweiligen Persönlichkeit treffend hervorkehrt. Sie übersetzt die teils sperrigen Quellen in eine heutige Sprache und spart dabei nicht mit einem Augenzwinkern. Die tägliche Auswahl dieser „Vorbilder“ reicht von in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannten, bis hin zu solchen, die erst vor kurzem heilig- oder seliggesprochen wurden. Aufgefrischt durch moderne Illustrationen und bemerkenswerte  Zitate wird das Buch zur täglichen Inspirationsquelle.

 

Bernadette Spitzer
Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr.
Wiener Dom-Verlag.
ISBN: 978-3-85351-294-4

Erhältlich im Webshop des Wiener Dom-Verlags.

Nikolaus als Helfer der armen Menschen

Gemäß der Goldklumpen-Erzählung soll Nikolaus eines Tages gehört haben, dass ein armer Vater seine drei Töchter nicht verheiraten konnte, da er nicht die nötige Mitgift aufbringen konnte. Als Ausweg blieb dem Vater nur, dass er seine drei Töchter als Dienerinnen zu fremden Männern schicken wollte. Nikolaus hatte Mitleid und warf aus diesem Grund in drei Nächten jeweils einen Klumpen Gold durch die geöffneten Zimmerfenster der Mädchen. Beim dritten Mal beobachtete der Vater die Tat des Nikolaus und war dafür sehr dankbar, da er nun die notwendige Mitgift für seine drei Töchter aufbringen konnte. Er versprach Nikolaus, niemandem zu sagen, wer das Gold heimlich gebracht hatte. Zu diesen zwei Legenden kamen im Laufe der Jahrhunderte noch weitere, die davon berichten, wie Nikolaus arme Menschen, besonders Kinder, heimlich beschenkt hat.

Autor:
  • Stefan Kronthaler
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