„Nie vergessen“ nicht vergessen
Ihnen gesagtDas dachte ich zumindest. Ich habe aber im Zuge der Vorbereitung für diese Ausgabe mit dem Blick auf den Tag des Judentums am 17. Jänner gelernt, dass es keinesfalls selbstverständlich ist, dass die Zeitgeschichte der Jahre 1938–45 als bekannt vorausgesetzt werden kann. Ich gebe zu, dass mich das mehr als irritiert, eigentlich entsetzt. Vielleicht liegt es daran, dass ich bereits in der Volksschule Kinderbücher über die Kriegszeit für die einen oder über die Vertreibung und Flucht für die anderen geradezu verschlungen habe.
"Nie vergessen"
Bis heute halte ich Christine Nöstlingers „Maikäfer flieg!“ und Judith Kerrs „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ für Klassiker, die in jeder Schulbibliothek aufliegen müssen, die man mit Kindern auch gemeinsam lesen oder ihnen vorlesen kann. Aufgewachsen in der Haltung eines „Nie vergessen“, was die NS-Herrschaft betrifft, ist es mir eine Freude, dass wir in dieser Ausgabe auch auf das heute (ja, kleine, aber) lebendige jüdische Leben in Österreich schauen – und wir haben einen berührenden Blick auf ein kleines Stück Zeitgeschichte über die wenig bekannten Kindertransporte nach England in den Jahren 1938–39.
Dazu ein praktischer Hinweis für heute:
Unter dem Titel „Grüß Gott“ gibt es auch einen interaktiven und interreligiösen Feiertagskalender zu christlichen, jüdischen und muslimischen Festen: ▶ feiertagsgruss.at.
„Siehe, wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen“, heißt es im Psalm 133,1. Gut, wenn wir uns daran auch 2025 orientieren.