Nach dem Tod von Papst: Wie geht es weiter
Franziskus Beisetzung
Papst Franziskus ist am 21. April um 7:35 Uhr in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta an einem Schlaganfall und irreversiblem Herzversagen gestorben. Vor dem Herzversagen sei er ins Koma gefallen, teilte der Vatikan mit. Der 88-Jährige litt unter anderem an einer akuten Insuffizienz der Atmungsorgane bei beidseitiger Lungenentzündung sowie Bluthochdruck und Diabetes Typ II. Der Kardinalkämmerer (Camerlengo) Kevin Joseph Farrell hatte dann am 21. April gegen 10:00 Uhr den Tod von Papst Franziskus bekannt gegeben. Es war eine der Aufgaben des Camerlengo, die Sterbeurkunde auszustellen und das Arbeitszimmer wie die gesamte Wohnung des Papstes zu versiegeln.
Nach dem Tod: Beisetzung in der römischen Lieblingskirche von Franziskus
Der verstorbene Papst wurde ab 23. April im Petersdom in einem einfachen Sarg aufgebahrt, die Beisetzung findet am 26. April statt. Eine offene Aufbahrung des Leichnams auf einem Katafalk wie früher war dieses Mal nicht vorgesehen. Anders als seine Vorgänger hat Franziskus verfügt, dass er in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore, seiner römischen Lieblingskirche, in einer Seitenkapelle beigesetzt wird (siehe Infokasten: „Testament“). Die seit der Spätantike bestehende Marienkirche unweit des römischen Bahnhofs Termini ist die wichtigste der mehr als 40 Marienkirchen Roms; daher auch der Name „Maria Maggiore“. Papst Franziskus hat diese Basilika mehr als 100 Mal besucht, unter anderem am Morgen nach seiner Wahl im März 2013 sowie immer vor und nach seinen internationalen Reisen, um vor dem dort verehrten Marienbildnis „Salus Populi Romani“ („Beschützerin des Römischen Volkes“) zu beten. Santa Maria Maggiore ist bereits Grablege der Päpste Honorius III. (1216–1227), Nikolaus IV.
(1288–1292), Pius V. (1566–1572), Sixtus V. (1585–1590), Clemens VIII. (1592–1605), Paul V. (1605–1621) und Clemens IX. (1667–1669).
Was „Sedisvakanz“ bedeutet
Mit dem Tod oder Amtsverzicht eines Papstes beginnt die Sedisvakanz (lateinisch die Zeit des „leeren Stuhls“). Sie dauert bis zur Wahl eines Nachfolgers. Der Papst ist nach katholischem Verständnis Nachfolger des Apostels Petrus und hat dessen „Stuhl“ inne. In dieser Zeit ohne Papst geht die Leitung der Kirche an das Kardinalskollegium über. Es besteht derzeit aus 252 Männern, von denen knapp die Hälfte über 80 Jahre alt sind. Sprecher und Moderator des Kollegiums ist sein Dekan, Kardinal Giovanni Battista Re (91). Mit Beginn der Sedisvakanz verlieren alle Leiter von Kurienbehörden ihre Ämter: der Kardinalstaatssekretär ebenso wie die Leiter aller Dikasterien. Nur wenige Leitungsämter, etwa der Camerlengo, der für das Buß- und Ablasswesen zuständige Großpönitentiar und der Kardinalvikar für Rom bleiben in ihren Funktionen. Kardinaldekan Re wird auch der Trauermesse auf dem Petersplatz vorstehen, die am 26. April um 10:00 Uhr gefeiert wird. Anschließend wird der Sarg zum Bestattungsort begleitet und in das Grab gelegt. Hat der Papst dort seine Ewige Ruhe gefunden, beginnen die „Novemdiales“. In dieser neuntägigen Trauerzeit werden Messen für den verstorbenen Papst gefeiert.
Das Testament des Papstes
Der Vatikan hat das Testament von Papst Franziskus etwa zwölf Stunden nach seinem Tod veröffentlicht. Abgefasst hat es der Papst bereits am 29. Juni 2022. Darin schreibt er, dass er das Ende seines irdischen Lebens nahen spüre und auf das Ewige Leben hoffe. Sodann regelt er den Ort seiner Beisetzung: „Ich habe mein Leben und meinen Dienst als Priester und Bischof stets der Mutter unseres Herrn, der Allerheiligsten Maria, anvertraut. Deshalb ordne ich an, dass meine sterblichen Überreste in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore den Tag der Auferstehung erwarten.“ Für seine Grabstätte verfügt er: „Das Grab muss in der Erde sein; einfach und ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift: Franciscus.“ Und: „Möge der Herr jenen die verdiente Entlohnung geben, die mir wohl wollten und weiter für mich beten werden. Das Leiden im letzten Abschnitt meines Lebens habe ich dem Herrn geopfert für den Frieden in der Welt und die Geschwisterlichkeit unter den Völkern.“