Nach 41 Jahren: Wolfgang Linhart geht in Pension
Würdigung zum AbschiedZu kommunizieren ist geradezu Teil von Wolfgangs DNA. Und es ist ein essentieller und sehr wertvoller Wesenszug in einer Redaktion. Ich denke, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass uns allen der intensive Austausch mit ihm in Erinnerung bleiben wird, zudem die vielen – manchmal hitzigen, aber notwendigen – Diskussionen über Seitengestaltung, Themenauswahl, Abgabetermine oder Fotomotive. Er hatte als CvD (Chef vom Dienst) alles im Auge: Themen, Inserate, Fotos – aktuelle wie historische. Seitengestaltung, Seitenaufteilung. Am Liebsten auch schon Wochen im Voraus. Wenn er für ein Thema gebrannt hat, dann richtig. Wenn ihm ein Fotomotiv wichtig war, dann mit Hingabe.
Und allein die Tatsache, dass er schon so lange dabei war und die Fähigkeit besitzt, sich Dinge bis ins kleinste Detail zu merken, hat ihn zu einem wertvollen „Archiv“ für uns alle gemacht. Die Beiträge in der „History“ sind für ihn noch lange keine „alten Geschichten“. Wolfgang wusste fast immer, wann was erschienen ist und auch welche Fotos dafür verwendet wurden. Wolfgang war auch viele Jahre für die Computertechnik in der Redaktion zuständig und hat mehrere IT-Umstellungen geplant und umgesetzt. Seiner Beherztheit und Initiative ist es zu verdanken, dass der SONNTAG alle Corona-Lockdowns und Erkrankungen und Quarantänen hindurch erschienen ist. Allein im ersten Lockdown wurde die Zeitung zehn Corona-Wochen lang im Homeoffice produziert!
Als Mensch und auch als Kollege ist Wolfgang aufmerksam, interessiert, aufbauend und motivierend – manchmal, aber wirklich nur manchmal und bitte das auch nicht falsch zu verstehen, denn das gehört auch ab und zu zu diesem Job dazu, fast ein bisserl lästig in seinem Hinterfragen, wann etwas fertig sein wird oder wie man plant, etwas zu gestalten. Drei Dinge, die Wolfgang als CvD gelebt hat, werden uns in guter Erinnerung bleiben: „Das kriegen wir schon hin.“ „Zeitung machen ist Teamwork.“ Und (mit viel Augenzwinkern dabei!): „Unmögliches sofort, Wunder dauern etwas länger. Auf Wunsch wird gehext.“