Mutter Teresa zu Besuch im Stift Heiligenkreuz
Wenn es Pater Wallner (fast) die Sprache verschlägtDer Zisterzienser P. Karl Wallner, heute Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich, durfte sie einen Nachmittag lang im Auto chauffieren. Höhepunkt war die heilige Messe in der Stiftskirche. Danach wollten die Menschen zu Mutter Teresa.
Grimmige Blicke für Mutter Teresa
P. Karl erinnert sich: „Deshalb gibt es keine gescheiten Fotos von ihr und mir. Es gibt Mitbrüder, die an der Organisation dieses Besuchs nicht beteiligt waren, von denen es die tollsten Fotos mit ihr gibt. Von mir gibt es nur eines, wie ich sie aus der Menge bringe und die Leute wegschiebe mit grimmigem Blick.“ Der damalige Abt P. Gregor Henckel-Donnersmarck meinte dazu, Pater Karl „verhafte“ Mutter Teresa.
Mutter Teresa zur Sicherheit eingesperrt
Damit die Sicherheit der damals schon hochverehrten Frau gewährleistet war, sperrte man sie in der Klosterpforte ein und holte das Auto. Die Menschen drückten sich an die Fensterscheiben. P. Karl hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, um die Wartezeit zu überbrücken, aber was?
Ausflüchte müssen her
Dem sonst so schlagfertigen Ordensmann wollte nichts einfallen. Schließlich meinte er: „Mutter Teresa, heute ist der 15. März, das Fest des heiligen Klemens Maria Hofbauer, des Stadtpatrons von Wien.“ Den kannte sie natürlich nicht. Sie schaute aber auf und antwortete bescheiden: „Oh, that’s why there are so many people.”
Oh, deshalb sind so viele Leute da.
Bernadette Spitzer
ist Redakteurin im Medienhaus der Erzdiözese Wien. Sie erzählt gerne Heiteres aus der Welt der Kirche.
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