Marienmonat Mai: Ehrengedenken an die Gottesgebärerin

Was wir der Kirche verdanken
Ausgabe Nr. 18
  • Theologie
Autor:
Maria, die Mutter Jesu, wurde schon sehr früh in der Kirche verehrt. ©Sidney de Almeida

Im Marienmonat Mai ehrt die christliche Gemeinschaft Maria, die Mutter Jesu, deren Verehrung tief in der Kirchengeschichte verwurzelt ist.

Zum Marienmonat Mai: Maria, die Mutter Jesu, wurde schon sehr früh in der Kirche verehrt. „Unter deinen Schutz und Schirm“ ist eines der ältesten und großartigsten Mariengebete, das die Gläubigen seit fast 1.700 Jahren dankbar beten.

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Ob das „Gegrüßet seist du Maria“ oder das „Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit“: Die Kirche verfügt seit langem über einen großen Schatz an Mariengebeten. Eines der schönsten und zugleich auch ältesten Gebete, es stammt wohl schon aus dem 3. Jahrhundert, lautet auf Deutsch so: „Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesmutter, verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren. O du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin, versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns vor deinem Sohne.“

„Gottesgebärerin“ ist älter

Ältere SONNTAG-Leserinnen und -Leser werden sich noch daran erinnern, dass es früher „Gottesgebärerin“ anstatt wie heute „Gottesmutter“ geheißen hat. „Wir haben damals von der ,Gottesgebärerin’ gesprochen, aber im Gefolge der nachkonziliaren Sprachregelungen wurde dieser Terminus durch ,Gottesmutter‘ ersetzt“, erklärt der langjährige Universitätsprofessor für Dogmatische Theologie in Wien Josef Weismayer gegenüber dem SONNTAG.

Die griechische und auch die lateinische Version sind eindeutig: „Sub tuum praesidium confugimus, Sancta Dei Genetrix“. Es fällt auf, dass hier der Begriff der „Gottesgebärerin“ („Dei Genetrix“) verwendet wird. Schon das Konzil von Ephesus hat am 22. Juni 431 diese Aussage – „Gottesgebärerin“ – zum ersten mariologischen Dogma erhoben. „Gottesgebärerin“ klingt auch kraftvoller und inhaltsschwerer als „Mutter Gottes“ oder „Gottesmutter“ (lateinisch: „Mater Dei“). Mit dem Titel der „Gottesgebärerin“ ist auch der christliche Glaubenssatz eindeutiger, wonach Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist. Dieses Dogma steht im Zusammenhang mit der theologischen Reflexion, wie in der Person Jesu Christi die göttliche und die menschliche Natur vereinigt sind (die sogenannte „Zweinaturenlehre“). „Mater Dei“ („Gottesmutter“, „Mutter Gottes“) wiederum heißt es sehr prominent im „Gegrüßest seist du Maria“ – „Ave Maria“.

Maria weist allen den Weg

Das Gnadenbild von Mária Pócs im Stephansdom, nach 1683 von Ungarn nach Wien überführt, gehört zum Ikonen-Typ der „Hodegetria“ („Weg-Weiserin“): Maria hält das Jesuskind am linken Arm, mit dem anderen Arm zeigt die Gottesgebärerin auf das Kind und weist uns allen den Weg. Seit Jahrhunderten und bis heute finden sich Tag für Tag unzählige Beterinnen und Beter dankbar vor diesem Gnadenbild ein – besonders auch  im Marienmonat Mai.

Autor:
  • Stefan Kronthaler
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