Linzer Mariendom als "Stein gewordener Glaube"

Geschichte
Ausgabe Nr. 31
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Dem Himmel näher vermag der Linzer Mariendom Gläubige und Besucher zu bringen. ©CC

Tauchen Sie zum 100. Jubiläum des Linzer Mariendoms ein in die atemberaubende Architektur des Linzer Mariendoms, dessen beeindruckende Dimensionen und kunstvolle Buntglasfenster Besucher seit Jahrhunderten faszinieren.

Seit seiner Grundsteinlegung 1862 und Weihe 1924 zieht der Linzer Mariä-Empfängnis-Dom mit seinen gotischen Gewölben und kunstvollen Buntglasfenstern Besucher in den Bann. 100 Jahre nach seiner Weihe wird das Jubiläum mit vielen Veranstaltungen gefeiert. Das neue Domcenter lädt zu multimedialen Rundgängen ein, die die reiche Geschichte des Doms lebendig werden lassen.

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Gotische Gewölbe im Linzer Mariendom

Die hohen gotischen Gewölbe erstrecken sich majestätisch in die Höhe und lassen den Raum weit und offen erscheinen. Das Licht, das durch die kunstvoll gestalteten Buntglasfenster fällt, taucht das Innere in ein mystisches Farbenspiel: Beim Betreten des Linzer Mariendoms durch das Hauptportal wird der Besucher unmittelbar von der beeindruckenden Größe und der sakralen Atmosphäre des Bauwerks in den Bann gezogen. 

Die Grundsteinlegung des Linzer Mariendoms

Die Grundsteinlegung des Mariendoms erfolgte 1862, und bis zu seiner Weihe im Jahr 1924 vergingen mehrere Jahrzehnte des Bauens und Gestaltens. Der Sakralbau ist ein herausragendes Beispiel der Neugotik, die im 19. Jahrhundert eine Wiederbelebung gotischer Baukunst anstrebte. Der Dombaumeister Vinzenz Statz entwarf den Dom im Stil der französischen Kathedralen, was sich besonders in den filigranen Details und den imposanten Türmen widerspiegelt.

Glasfenster erzählen Geschichte

Mit einer Länge von 130 Metern und einer Turmhöhe von 134,8 Metern ist er die größte Kirche Österreichs. Die Bauarbeiten begannen 1862 und wurden 1924 abgeschlossen, eine 62-jährige Bauzeit, die den Dom zu einem der größten Bauprojekte Europas machte. Bischof Franz Joseph Rudigier legte am 1. Mai 1862 den Grundstein und startete damit ein Bauvorhaben, das sowohl in seiner Größe als auch in seiner kunstvollen Ausführung beeindruckt. Die tragenden Säulen aus Neuhauser Granit und die Mauern aus Altlengbacher Sandstein zeugen von der hohen Qualität der verwendeten Materialien. 

Besonderer Schatz im Linzer Mariendom

Ein besonderer Schatz sind die detailreichen Glasfenster, die den Innenraum in ein buntes Lichtspiel tauchen und die gotische Architektur noch eindrucksvoller erscheinen lassen. Diese Fenster erzählen auch von bedeutenden historischen Ereignissen aus der Stadt Linz und schaffen so eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die hervorragende Akustik des Doms macht ihn zudem zu einem beliebten Ort für Konzerte und musikalische Darbietungen.

Linzer Mariendom im Laufe der Geschichte

Bischof Manfred Scheuer würdigte den Linzer Mariendom als „Stein gewordenen Glauben“. Der Dom diene nicht nur als Ort des Gebets und der Andacht, sondern auch als Raum für Gemeinschaft und kulturelle Veranstaltungen. Der Mariendom habe im Laufe seiner Geschichte viele bedeutende Ereignisse erlebt. Bischof Scheuer hob hervor, dass die Reliquien im neuen Altar und das Gedächtnisbuch im Dom an die Opfer und Täter der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen, Ebensee und Hartheim erinnern. Sie halten die Erinnerung wach und mahnen zugleich zu Frieden und Versöhnung. 

Jubiläumsjahr rund um den Linzer Mariendom

Das Jubiläumsjahr wird rund um den Mariendom von einem Veranstaltungsreigen begleitet und brachte die Eröffnung des neuen Domcenters mit sich. „Dieses öffnet sich mit viel Raum und Glas ebenerdig und barrierefrei zur Stadt und ist als Informationsdrehscheibe eine wichtige Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher“, teilte die Diözese Linz mit. Das Domcenter ist auch Ausgangspunkt für einen neuen Rundgang mit multimedialen Vermittlungsstationen. Dieser bietet – über die Turmkapelle Ost und Turmhalle hinein in den Kirchenraum – spannende Einblicke in und neue Perspektiven auf die Besonderheiten des Doms und ausgewählte Objekte des Kunstschatzes. 

Marienfigur im Linzer Mariendom sorgte für Aufregung

Eine Trübung des „sonnigen Jubiläums“ gab es vor kurzem durch eine im Dom ausgestellte gebärende Marienfigur, deren entblößte Geschlechtsteile für Entsetzen unter den Gläubigen gesorgt hatten. Die brutale Zerstörung des Kunstwerks verstörte zusätzlich. (Der SONNTAG hat kommentiert.) Der Linzer Mariendom hat – wie in den vergangenen 100 Jahren – auch diesen dunklen Wolken standgehalten.

Autor:
  • Portraitfoto von Agathe Lauber-Gansterer
    Agathe Lauber-Gansterer
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