Kraftvolle Gedanken zum Welttag der Kranken

Meinung
Ausgabe Nr. 6
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Autor:
Frater Saji Mullankuzhy OH ist Provinzial der Barmherzigen Brüder und diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger und Priester. ©privat

Frater Saji Mullankuzhy OH ist von den Worten von Papst Franziskus zum "Welttag der Kranken" fasziniert.

Es ist schön, dass das „Evangelium der Barmherzigkeit“ heute eine solche Strahlkraft besitzt und dass Papst Franziskus so oft davon spricht! Glaube besteht nicht in frommen Worten, sondern in täglichen Lebensentscheidungen für das Gute. Es geht darum, in Beziehung zu treten mit Gott und den Mitmenschen, immer wieder neu. Gemeinsam den Weg des Lebens gehen, füreinander da sein, einander helfen, wo immer dies möglich ist. „Sorge für ihn“, diese einfache Bitte des barmherzigen Samariters an den Gastwirt ist ein Auftrag Gottes an jede und jeden Einzelne(n) von uns, aber auch an uns als Institution Kirche. Beide Aspekte beleuchtet Papst Franziskus in seiner kraftvollen Botschaft zum diesjährigen Welttag der Kranken. Seine Worte sind aufrüttelnd, gleichzeitig sind sie aber voller Hoffnung und machen Mut! Mich fasziniert, wie der Papst menschenfeindliche Entwicklungen in unserer Gesellschaft beim Namen nennt – Angriffe auf das menschliche Leben und seine Würde, Ungleichheiten, die Vorherrschaft der Interessen einiger Weniger, die Wegwerfkultur – und mit wie viel Herzblut er das Bild einer Kirche skizziert, die wirklich ein „Feldlazarett“ ist. Ja, die Kirche ist vielleicht der einzige Ort in der ganzen Welt, wo für Zerbrechlichkeit Platz ist; wo die Gnade und der Friede Gottes für all jene bereitstehen, die „die Erfahrung des Verlorengehens, der Krankheit und der Schwäche“ machen, dort aber nicht Halt machen, sondern weitergehen im Vertrauen darauf, dass ihnen geholfen werden kann. „Wichtig ist hier jedoch, den Zustand der Einsamkeit und des Verlassenseins zu erkennen“, schreibt Papst Franziskus. Ja, darauf kommt es in der Tat an! Möge der Herr uns das Herz und die Augen für die Bedürfnisse unserer Mitmenschen weit öffnen und jede Herzenshärte und Gleichgültigkeit aus unserer Mitte verbannen! Es wäre wirklich schrecklich, wenn wir uns am Ende unseres Lebens eingestehen müssten, dass wir die meiste Zeit zu denen gehört haben, „die so weitergehen, als hätten sie keine Schwestern und Brüder“.


Seien wir dankbar für die vielen Hilfen, die für uns bereitstehen; für die vielen Menschen, die unseren Lebensweg hell und liebenswert machen; für Gott, der uns auch noch im hohen Alter jung bleiben lässt. Und nützen wir die zahlreichen Gelegenheiten zur Erneuerung einer Gemeinschaft, in der jeder wertvoll ist und niemand beiseitegeschoben wird.

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

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  • Frater Saji Mullankuzhy OH
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