Kapuzinergruft: Habsburgs Erbe

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Kapuzinergruft
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Blick in die Franz-Josephs-Gruft mit den Särgen von Franz Joseph, Elisabeth und Rudolf.
Blick in die Franz-Josephs-Gruft mit den Särgen von Franz Joseph, Elisabeth und Rudolf. ©Robert Vanis
Das im Stil des Rokoko gehaltene Mausoleum der Maria-Theresien-Gruft.
Das im Stil des Rokoko gehaltene Mausoleum der Maria-Theresien-Gruft. ©Robert Vanis
Die Gründergruft ist der älteste Teil der Kaisergruft.
Die Gründergruft ist der älteste Teil der Kaisergruft. ©Robert Vanis
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Sarkophag von Kaiser Franz II. (I.) mit seinen Ehefrauen.
Sarkophag von Kaiser Franz II. (I.) mit seinen Ehefrauen. ©Robert Vanis
Die spätbarocke Karlsgruft liegt direkt unter dem Altarbereich und dem Mönchschor der Kapuzinerkirche und fasziniert durch einige der schönsten Arbeiten der Kapuzinergruft.
Die spätbarocke Karlsgruft liegt direkt unter dem Altarbereich und dem Mönchschor der Kapuzinerkirche und fasziniert durch einige der schönsten Arbeiten der Kapuzinergruft. ©Robert Vanis
Sarkophag von Kaiserin Elisabeth Christine von Braunschweig.
Sarkophag von Kaiserin Elisabeth Christine von Braunschweig. ©Robert Vanis
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Die Kapuzinergruft wurde 1618 von Anna, der Gemahlin von Matthias, dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, gestiftet. In ihrem Testament verfügte sie, dass sie in einer Kapelle in der Kapuzinerkirche in Wien beigesetzt werden wollte. Die musste aber erst gebaut werden und so wurde den Kapuzinern in dem Testament die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt, um ein Kloster samt Kirche in Wien zu bauen.

Über die Jahre wurden mehr und mehr Habsburger und Habsburgerinnen in der Kapuzinergruft beigesetzt, bis aus Platzmangel eine Erweiterung notwendig wurde. So wuchs die Gruft bis ins Jahr 1960, als unter Architekt Karl Schwanzer ein letzter Anbau durchgeführt wurde. Heute beherbergt die Kapuzinergruft die sterblichen Überreste von 150 Personen und vermittelt einen Eindruck von der Herrschaft und dem Sterben der Familie Habsburg über 400 Jahre.

Spruchband in der Kapuzinergruft: "Dem Himmel zurückgegeben"

In prachtvollen barocken Sarkophagen liegen die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Sie wussten sich in Szene zu setzen: Leopold I. wird als Befreier Wiens von der Osmanischen Belagerung gefeiert, sein Sohn Joseph I. ist umringt von den größten Erfolgen des Spanischen Erbfolgekrieges und selbst als Portrait in einem Medaillon zu sehen. „Dem Himmel zurückgegeben“ sagt das Spruchband auf dem Sarkophag. Das monumentalste Grabmal hat sich Maria Theresia geschaffen. In einem riesigen Doppelsarkophag ruht sie gemeinsam mit ihrem Mann Franz Stephan, den sie aus Liebe heiraten durfte und von dem sie sich auch im Tod nicht trennen wollte. Im Moment der Auferstehung blicken sie einander tief in die Augen und das gemeinsam gehaltene Szepter weist darauf hin, dass Maria Theresia als die regierende Erzherzogin Österreichs mindestens genauso viel Macht innehatte wie ihr Mann, der zum Kaiser gekrönt wurde.

Hohe Sterblichkeitsrate junger Menschen

Die vielen Särge, die die beiden umgeben, und die viele ihrer jungen Familienmitglieder, Kinder, Schwiegertöchter und Enkel, beherbergen, zeichnen ein Bild der hohen Sterblichkeit in jungen Jahren. Gerade die Pocken, „der Erzfeind des Hauses Habsburg“ rissen viele früh aus dem Leben und damit aus den ihnen zugedachten Rollen als Machtinhaber oder Heiratspfand.

Der erste Österreichische Kaiser in der Kapuzinergruft

Mit Joseph II. endet die Zeit der herausragenden barocken Kunstwerke. Ganz des Zeitalters des aufgeklärten Absolutismus entsprechend wird das Sterben und die Bestattungsweise rational, effizienter und kostengünstiger. Ab dann wurden Habsburger in schlichten – oder zumindest schlichteren – Kupfertruhen beigesetzt. Mit Franz II./I. wurde der erste Österreichische Kaiser in der Kapuzinergruft bestattet. Er hatte, um die Ranggleichheit mit Napoleon zu bewahren, zuerst das Österreichische Kaiserreich ausgerufen und schlussendlich das Heilige Römische Reich für beendet erklärt.

Gräber von Franz und Sisi in der Kapuzinergruft

Ihm folgten Ferdinand I. und dann Franz Joseph nach. Der Kaiser Franz Joseph starb hochbetagt im Alter von 86 Jahren, doch noch vor ihm sein Sohn Rudolf, der sich in Mayerling selbst das Leben nahm und Elisabeth, seine Frau, die in Genf von Luigi Lucheni erstochen wurde. Vor ihrem Grab werden von Bewunderern und Fans aus aller Welt Geschenke abgelegt und Briefe hinterlassen. In jüngster Zeit wurden in der Kapuzinergruft noch die letzte Kaiserin Zitafg und ihr Sohn Otto bestattet. Das oft zitierte Anklopfzeremoniell gab es nicht seit den Anfängen, sondern ist tatsächlich in der bekannten Form eine Erfindung des Jahres 1989 – als nämlich Zita bestattet wurde.

Die Gründergruft ist der älteste Teil der Kaisergruft.

Termintipp:

Führungen durch die Kapuzinergruft

 

Die Kapuzinergruft bietet Ihnen Führungen zur fakultativen Teilnahme an (ausgenommen: 24. und 31. Dezember, sowie 13. bis 24. Jänner):

Montag bis Samstag (Deutsch):
Führung Kapuzinergruft 14:00 und 15:30 Uhr

Sonntag (Deutsch):
Führung Kapuzinergruft 14:00 Uhr

Montag, Mittwoch und Samstag (Englisch):
Führung Kapuzinergruft 15:00 Uhr

Samstag, 07. Dezember (Italienisch)
Führung Kapuzinergruft 14:30 und 16:00 Uhr

 

Die Führungen dauern ca. eine Stunde

 

Preise: Erwachsene Euro 12,00 / Senioren Euro 11,00 / Kinder Euro 8,50 / Familie Euro 28,00

 

Die TeilnehmerInnenzahl ist mit 25 Personen beschränkt, wir empfehlen daher Plätze zu reservieren!

 

Für Gruppen ab 10 Personen, die an einer Führung teilnehmen möchten, sollte eine private Führung gebucht werden. Hier gehts zum Formular.

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