Ist die Demokratie am Ende?

Meinung
Ausgabe Nr. 46
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"Für mich ist Demokratie organisierte Unsicherheit."
"Für mich ist Demokratie organisierte Unsicherheit." ©deepblue4you
Portrait Christoph Konrath
Christoph Konrath ist Jurist, war Mitglied des Präsidiums der Katholischen Aktion Österreich und arbeitet in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Initiativen. ©Privat

Christoph Konrath (47) ist Jurist und spricht darüber, was Demokratie für ihn bedeutet.

Warum wird einer US-Präsident, der Institutionen verachtet und Gegner niedermacht? Wie kann es sein, dass in Deutschland nur gestritten wird? Warum soll in Österreich nicht die stärkste Partei den Bundeskanzler stellen?

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Demokratie als organisierte Unsicherheit

Die Selbstverständlichkeit der Demokratie ist weg. Versprechen von Frieden, Wohlstand oder einfach nur, dass die Mehrheit jederzeit Minderheit werden kann, sind für viele unglaubwürdig. Aber was ist Demokratie dann? Für mich ist sie organisierte Unsicherheit. In ihr muss man verlieren können. Es gibt sie nicht ohne Gleichberechtigung, Fairness und Nachdenken über Wahrheit und Moral.

Warum ein stabiles Gefüge für Demokratie entscheidend ist

Damit so etwas funktionieren kann, braucht es ein stabiles Gefüge, dem Menschen vertrauen, und in dem sie wachsen und reifen. Das war immer schwierig. In dem, was das Leben vieler heute prägt – Berufswelt, Medien, Games – ist es schwieriger. Da geht es um Schnelligkeit, einordnen, durchsetzen, geschickt sein. Also alles vorbei? Ja, wenn wir nur auf Erfolge warten. Nein, wenn wir bereit sind, Demokratie nicht auf Reichweiten und Durchsetzung zu reduzieren, wenn wir darüber streiten, was wir einander schulden, und wie wir gemeinsam Lasten und Unsicherheit – die da sind und bleiben – tragen können.

Der Kommentar drückt seine persönliche Meinung aus!

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  • Christoph Konrath
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