Israel: Papst fordert "Waffenstillstand"
Nahost-KonfliktBei seinem Angelusgebet am Sonntag rief er zu einem "sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten, auch im Libanon", auf. Er rief zum Gebet für die Libanesen auf, die insbesondere im Süden gezwungen seien, ihre Dörfer zu verlassen. Der Papst appellierte an die internationale Gemeinschaft, "der Spirale der Rache ein Ende zu setzen. Und mögen keine weiteren Angriffe mehr verübt werden wie derjenige, der vor einigen Tagen vom Iran ausging! Solche Anschläge könnten die Region in einen noch größeren Krieg stürzen."
Papst hält an Zwei-Staaten-Lösung in Israel fest
Der Papst skizzierte dann auch noch einmal kurz seine Vision von einem Nahen Osten, in dem hoffentlich eines Tages ein gerechter Frieden einkehrt. Franziskus hat 2014 das Heilige Land besucht; in seinem Pontifikat wurde Palästina vom Vatikan völkerrechtlich als Staat anerkannt. Der Heilige Stuhl hält am Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung fest. "Alle Nationen haben das Recht darauf, in Frieden und Sicherheit zu existieren, und ihre Gebiete dürfen nicht angegriffen oder besetzt werden! Die Souveränität muss durch Dialog und Frieden respektiert und garantiert werden, nicht durch Hass und Krieg."
Israel und Hamas: "Zerstörerische militärische Aktionen"
Franziskus erinnerte an den Terroranschlag der Hamas vor einem Jahr und sprach den betroffenen Israelis sein Mitgefühl aus. "Wir sollten nicht vergessen, dass es immer noch Geiseln im Gazastreifen gibt, für die ich die sofortige Freilassung fordere!", sagte er. Die Zahl der Geiseln, die die Hamas vor einem Jahr verschleppte und die seitdem immer noch vermisst werden, liegt bei ungefähr hundert. Einige Dutzend von ihnen könnten noch am Leben sein. Seit dem 7. Oktober 2023 sei der Nahe Osten durch "zerstörerische militärische Aktionen", die auch weiterhin die palästinensische Bevölkerung treffen, in immer größeres Leid gestürzt worden, beklagte der Papst. Es handle sich größtenteils um unschuldige Zivilisten, denen unbedingt die notwendige humanitäre Hilfe zukommen müsse.
Franziskus hat den 7. Oktober dieses Jahres zu einem außerordentlichen Tag des Fastens und Betens erklärt, um an den Schrecken vom vergangenen Jahr zu erinnern.