Heizkosten: Innovation in Neukagran

Heizungsumbau
Ausgabe Nr. 10
  • Wien und Niederösterreich
Autor:
Die Kirche ist warm und günstig. ©Pfarre Neukagran
Heizung auch in der Wand. ©Pfarre Neukagran
Umbau der Heizungsanlage war dringend notwendig. ©Pfarre Neukagran
Die neue Fußbodenheizung. ©Pfarre Neukagran

Entdecken Sie, wie die Pfarre Neukagran durch den Einsatz einer innovativen Heizung die Kosten drastisch reduziert.

Warum eine neue Fußbodenheizung mit Holzpelletskesselanlage zur Wärmeversorgung von Kirche und Pfarrhaus die Heizkosten für die Pfarre Neukagran halbierte, erläutert der verantwortliche Pfarrgemeinderat Franz Zoubek dem SONNTAG. Die allgemeine Explosion der Kosten für die Wärmeträger machte allerdings jetzt auch der Pfarre zu schaffen.

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Warum war der Umbau der Heizungsanlage 2013 notwendig? Was musste beachtet werden?

FRANZ ZOUBEK: Im Dezember 2012, kurz vor Weihnachten, wurde der ölbefeuerte Luftheizkessel undicht und blies die Rauchgase in die Neukagraner Kirche. Da aber der Gaskessel im Pfarrhof ebenfalls zu erneuern war und zusätzlich in der Kirche der 40 Jahre alte Spannteppich zu entfernen war, wurde im Pfarrgemeinderat beschlossen, eine Gesamtlösung zu finden. Aus sieben ausgearbeiteten Varianten wurde die Fußbodenheizung mit Holzpelletskesselanlage zur Wärmeversorgung von Kirche und Pfarrhaus ausgewählt.

Warum ist der Umbau gelungen?

Als 40 Mitarbeiter aus der Pfarre ehrenamtlich mithalfen, den Spannteppich und den darunterliegenden Plastikboden zu entfernen und zu entsorgen, stellte sich heraus, dass der Betonboden in viele kleine Abschnitte gebrochen war und so mussten 550 Torstahldübel versetzt werden und mit Epoxidharz vergossen werden. Da die eingesetzte Bodenlegerfirma den Kleber des Plastikbodens mit Diamantscheiben abschleifen und die Arbeiter auf den Knien stundenlang arbeiten mussten (einbetonierte Sitzbankreihen), bat der Chef der Firma um eine andere Arbeit zur Erholung für seine Arbeiter. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, das kleine Kirchen-WC in ein barrierefreies umzuwandeln. Statt der Stehzeiten konnten wir ohne Aufpreis das WC errichten, die Gesamtkosten dafür betrugen 3.500 Euro statt der von einer anderen Firma angebotenen 23.000 Euro. Die Verbindung mit der Kesselanlage im Pfarrhof wurde mit einer kleinen Fernleitung zur Kirche hergestellt.

„Es ergab sich eine Reduktion der CO2-Emissionen von 
ca. 45 Tonnen pro Jahr.“


Franz Zoubek

Wie hoch waren zuvor die Kosten pro Heizperiode, wie hoch sind sie jetzt?

Die Heizkosten betrugen für die Kirche mittels Ölluftheizung ca. 7.000 Euro und annähernd derselbe Betrag war für die Gasheizung des Pfarrhofes nötig. Nach der Umstellung waren die Heizkosten auf 7.000 Euro für beide Gebäude zusammen gefallen. Bis Mitte 2022 hielten die Kosten sich sehr konstant, ehe sie dann explodierten, was aber bekannterweise bei allen Wärmeträgern so war. Durch die Einsparung und die Umrüstung auf Holzpellets ergab sich auch eine Reduktion der CO2-Emissionen von ca. 45 Tonnen pro Jahr. Die geplanten Herstellungskosten für die komplette Fußbodenheizung inkl. Kesselanlage und Verfliesungen waren 150.000 Euro. Zusätzlich war nur die Unterbodensanierung inkl. der Aufbringung einer standfesten Ausgleichsmasse um 40.000 Euro angefallen. 

Warum haben Sie sich in dieser Frage so konkret engagiert?

Da ich seit mittlerweile 42 Jahren im Pfarrgemeinderat bin und von Berufs wegen 37 Jahre in der Heizungs- und Lüftungstechnik tätig war, war es nur logisch, dass ich als der in der Pfarre für die Heizung zuständige Pfarrgemeinderat die Projekte erstellte und die Ausschreibungen machte und dann zusammen mit meinem Kollegen Kurt Forjan die Baustelle überwachte.

Schlagwörter
Autor:
  • Stefan Kronthaler
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