Dirndlgwandsonntag: In Tracht zur Messe

In Erinnerung an die Heilige Notburga
Ausgabe Nr. 36
  • Kunst und Kultur
Autor:
Junge Frauen in Dirndlgwand
Der Dirndlgwandsonntag bietet Gelegenheit, die Bedeutung der Tracht für die regionale Identität hervorzuheben. ©AngiePhotos

Am 8. September ist es wieder soweit: Der Dirndlgwandsonntag lädt alle ein, in Dirndl und Tracht zum Sonntagsgottesdienst zu kommen.

Am 8. September sind alle eingeladen, in Dirndl und Tracht zum Sonntagsgottesdienst zu kommen. Der Dirndlgwandsonntag ist zu einer beliebten Tradition geworden.

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Dirndlgwandsonntag: Tradition und Tracht im Fokus

Der Dirndlgwandsonntag, der am zweiten Sonntag im September gefeiert wird, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Im Zentrum stehen die Vielfalt der Tracht und die Freude an den Formen und Farben. „Ich trage sehr gerne Dirndln“, erzählt etwa Susanne Bican aus der Pfarre Lichtental in Wien 9. Die engagierte Katholikin besitzt „acht bis zehn Dirndln, inklusive meinem Hochzeitsdirndl.“ Die gelernte Schneiderin freut sich über Gelegenheiten zum Tragen der Tracht: „Das Dirndl ist das Gewand unseres Landes. Warum sollte ich es nicht tragen? Außerdem ist es praktisch: Bekommt die Schürze einen Fleck, wechselt man sie einfach!“

Notburga: Die Heilige der Arbeitsruhe und des Feierabends

Der Termin für den Dirndlgwandsonntag ist nicht zufällig gewählt: Stets wird er rund um den Gedenktag der mittelalterlichen Volksheiligen Notburga, dem 13. September, festgesetzt. Die im Jahr 1265 in Rattenberg am Inn geborene Tochter eines Hutmachers arbeitete als Dienstmagd auf der Rottenburg, verteilte dabei stets Essen an Hungernde und Kranke der Umgebung und wurde deshalb von der geizigen Herrin davongejagt. In der Folge lebte sie als Bauernmagd und setzte sich auch dort für die Armen ein.

Moderne Bedeutung und kirchliche Unterstützung

Als besonderes Anliegen Notburgas wird die Einhaltung der Arbeitsruhe und des Feierabends genannt sowie auch nach der Arbeit und sonntags Zeit für den Glauben zu haben. Später wurde sie zurück an die Rottenburg geholt und durfte dort bis zu ihrem Lebensende die Armen und Kranken versorgen. Bald nach ihrem Tod 1313 setzte die Verehrung an ihrem Grab in Eben am Achensee ein. Dargestellt wird Notburga meist in Tracht mit Sichel und Getreidegarben. Ihr Engagement für Notleidende und die Sonntagsruhe hat nichts an Aktualität verloren. Zu den Unterstützern des Dirndl- gwandsonntags zählen auch die Erzdiözese Wien, die Diözese Sankt Pölten und die evangelische Kirche Niederösterreich. Aus unserer Diözese Wien nehmen zahlreiche Pfarren teil, wie der Website zur Initiative zu entnehmen ist. 

Schlagwörter
Autor:
  • Agathe Lauber-Gansterer
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