Junger Künstler verbindet Glaube und Kreativität
Emmanuel PernsteinerEmmanuel, Gymnasiast in Groß-Enzersdorf, lebt mit seiner Familie in Wien-Donaustadt.
Emmanuel, wie bist du zum Modellieren von Plastilin gekommen?
Es hat mir immer schon viel Spaß gemacht zu basteln. In der Volksschule habe ich zum Beispiel Tiere aus Klopapierrollen gemacht und sie angemalt oder Steine mit Gesichtern bemalt, die ich dann vor unserem Haus auf der Straße verkauft habe. In der zweiten Klasse Gymnasium habe ich mit den Plastilinfiguren begonnen. Heute stehen 250 dieser Figuren in meinem Zimmer: Comic-Helden, Fußballer, Familienmitglieder.
Wie lange brauchst du für eine Figur?
Ungefähr sechs bis acht Stunden. Jede Woche entsteht eine neue.
Du filmst den Entstehungsprozess und stellst die Videos ins Netz. Deine Fangemeinde ist auf Youtube mittlerweile auf 450.000, auf Instagram auf 110.000 Follower angewachsen.
In den ersten beiden Jahren postete ich nur Fotos, hatte um die 1.000 Follower und kaum mehr als zehn Kommentare pro Beitrag. Zur Firmung habe ich dann ein Handy bekommen und begonnen, Tutorials zu filmen. Daraufhin ist Anfang dieses Jahres meine Abonnentenzahl auf 100.000 gewachsen, manche der Videos wurden millionenfach angeklickt. Das ist schon alles sehr verrückt.
Du machst auch deinen Glauben an Gott in deinen Videos hin und wieder zum Thema.
Das stimmt. Es gibt von allem ein bisschen. Ich habe zum Beispiel ein Langformatvideo gemacht, in dem ich den seligen Carlo Acutis modelliere. Dabei erkläre ich die einzelnen Schritte und erzähle nebenbei die Geschichte von Carlo.
Warum gerade Carlo Acutis?
Meine Mutter hat mir vorgeschlagen, mal einen Heiligen zu modellieren. Ich habe das immer auf später verschoben. Als ich Mathe-Schularbeit hatte, habe ich zwar gelernt, wusste aber, dass mir noch viel fehlt. Ich habe zum seligen Carlo Acutis gesagt: Hilf mir bitte, und als Dank mache ich dir eine Figur. Auf die Schularbeit habe ich eine Zwei bekommen, die beste Note in der Klasse. Das war schon ein kleines Wunder. Carlo Acutis finde ich toll, weil er ein ganz normaler Jugendlicher war, der auch im Internet sehr aktiv war und Computerspiele mochte. Er war nicht, wie man sich einen Heiligen vorstellt, also jemand, der nur in der Kirche sitzt.
Gibt es noch andere Menschen, die dich inspirieren?
Es gibt Fußballer und andere Spitzensportler, die sich frei zu ihrem Glauben und zu Gott bekennen. David Alaba oder Lionel Messi zum Beispiel. Sie zeigen, dass sie alles schaffen und das mit Gott.
„Es gibt Fußballer, die sich zu ihrem Glauben und zu Gott bekennen. Sie zeigen, dass sie alles schaffen und das mit Gott.“
Emmanuel Pernsteiner
Wie hältst du mit Gott in deinem Alltag Verbindung?
Durch das tägliche Gebet. Ich danke ihm für die schönen Dinge, die mir passieren, auch für das Talent, das er mir gegeben hat. Am Abend beten wir in der Familie den Rosenkranz für andere Menschen, für Kranke, für Verstorbene.
Emmanuel Pernsteiner
Alter: 15
Gott ist für mich: ein liebender Vater und ein Freund.
Sonntag bedeutet für mich: ein liebender Vater und ein Freund.
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