Gedanken zum Kreuzweg
Im Vertrauen lebenUnser christlicher Glaube ist kein der Welt entrücktes Wohlfühl-Rezept und hat im Fokus auch nicht den zunehmend ambivalenten Trend der Selbstoptimierung. Wenn wir auf unser Zentrum schauen, erkennen wir Jesus Christus, der auf unserer Welt gelebt hat und geliebt, der Menschen geheilt und die Frohe Botschaft verkündet hat, der jedoch verurteilt wurde und am Kreuz gestorben ist. Wir lernen durch ihn zwei Dinge: Hingabe und Treue.
In die Kreuzwege dieser Welt ist trotz allem hineingeschrieben: „Gott ist treu“. Das mag paradox wirken bei all dem Leid, das zu jeder Zeit geschieht und alle Grenzen des Erträglichen viel zu oft überschreitet.
Das Wesentliche in unserer christlichen Spiritualität besteht darin, bis ins Äußerste mit Gott verbunden zu bleiben. Hoffen, glauben, lieben, vertrauen – bis zuletzt. Durch alles Unbegreifliche hindurch.
Wir leben und erleben das Kreuz und Kreuzwege – mitten in der Welt, mitten im Leben.
Möge uns Christus immer wieder aufs Neue bestärken, in der Liebe zu bleiben.
Die Fastenzeit schenkt uns die Einladung zur Reduktion auf das Wesentliche und das Geschenk der Umkehr. Umkehr verändert Blickwinkel und Perspektive. Den Kreuzweg in dieser geprägten Zeit zu beten, bedeutet für uns „Hinkehr“ zu Jesus Christus, bedeutet für uns Eintauchen ins Vertrauen und in die Treue. Es bedeutet für uns vor allem auch, unsere Augen noch mehr zu öffnen für die vielfältigen Kreuzwege von Menschen und Völkern heute und diese im Gebet und in solidarischer Nächstenliebe ein Stück mit zu tragen.
Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!