„Für mich war es logischer, dass es Gott gibt“
GlaubenszeugnisDavid Krey wurde vergangenes Jahr zu Christkönig getauft. Eine Glaubenssuche zwischen Bergen, Boxen und Instagram.
Ungewöhnlicher Weg zur Taufe
Ihr Weg zur Taufe ist ungewöhnlich. Was hat Sie bewogen, sich mit 18 Jahren taufen zu lassen?
Es stimmt, der übliche Weg war es nicht. Ich stamme nicht aus einem katholischen Elternhaus, zu Hause hat Religion keine wirkliche Rolle gespielt. Wie es zu meiner Taufe kam? Das ist eine längere Geschichte. Ich hatte eine gute Kindheit und habe immer viel Zeit zusammen mit meinen Eltern verbracht. Wir waren zum Beispiel oft und gern wandern und klettern – bis heute ist mir die Liebe zu den Bergen und zum Klettern geblieben. Und trotzdem habe ich früh angefangen, Komplexe zu entwickeln. Mit elf, zwölf Jahren war ich sehr unsicher, damals habe ich sehr viel Zeit mit Videospielen verbracht. Es wurde fast zu einer Obsession. Ich habe begonnen, Alkohol zu trinken und habe mich am Wochenende oft betrunken. Das war lustig, auch wenn es mir danach immer schlecht gegangen ist und ich mir jedes Mal geschworen habe, dass ich es nie wieder mache. Auch Mädchen waren ein Thema. Mein Leben war darauf ausgerichtet, anderen zu gefallen.
Materialistischen Ideale im Internet
Sie haben viel Zeit im Internet verbracht.
Vor allem auf Seiten, die einen sehr materialistischen Lebensstil idealisieren. Ich wollte selber viel Geld verdienen und dachte, wenn ich erst 10.000 Euro habe, werde ich endlich glücklich sein. Zugleich habe mit dem Boxen angefangen und bei Wettkämpfen teilgenommen. Eine Zeitlang hat mich das erfüllt, das war aber nicht von langer Dauer.
Erste Begegnungen mit dem Glauben
Irgendwann sind Sie im Internet auf christliche Inhalte gestoßen. Wie kam es dazu?
Diese christlichen Videos haben sich irgendwie in meinen Feed auf Instagram eingeschlichen. Ich habe sie angesehen, woraufhin mir immer mehr vorgeschlagen wurden. Auf YouTube habe ich Debatten zwischen Atheisten und Christen verfolgt und mir irgendwann die Frage gestellt, ob es sein kann, dass es Gott gibt. Für mich war es bald logischer, dass es ihn gibt. Denn warum sollte es für alles einen Grund geben, aber die Frage, woher wir kommen, bleibt unbeantwortet? Alles nur Zufall? – Das ergibt doch keinen Sinn!
Schritt für Schritt zum katholischen Glauben
Schritt für Schritt haben Sie sich anhand des Internets im Christentum vorgetastet
Nachdem ich für mich entschieden habe, dass es Gott geben muss, stellte ich mir die Frage: Welcher Gott ist es? Ist es der christliche? Ich beschäftigte mich viel mit der Person Jesu, habe auch viele Bücher zum Thema gelesen, und irgendwann war ich Christ. Und ich habe beschlossen, Katholik zu werden.
Vom theoretischen Christ zum getauften Katholiken
Sie haben sich bis zu diesem Zeitpunkt mit keiner anderen Person über den Glauben ausgetauscht?
Nein, ich hatte niemanden, mit dem ich reden konnte. Ich habe mich über alles selbst informiert. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich ein theoretischer Christ bin. Über das Internet bin ich auf die Pfarre Sankt Rochus gestoßen und habe Pater Florian, den dortigen Pfarrer, kontaktiert. Mit ihm habe ich mich getroffen, ihm Fragen gestellt, und er hat mich im vergangenen Jahr zu Christkönig schließlich getauft. Die Taufe war die beste Entscheidung!
„Heute ist der Sonntag für mich der wichtigste Tag, das Highlight der Woche.“
Gemeinschaft finden und Glauben leben
Haben Sie in der Zwischenzeit Anschluss an eine Pfarre oder andere Gemeinschaft gefunden?
Ich fahre am Sonntag nach Sankt Rochus, um dort die Heilige Messe zu besuchen. Heute ist der Sonntag für mich der wichtigste Tag, das Highlight der Woche. Manchmal gehe ich auch unter der Woche in den Gottesdienst. In Sankt Rochus gibt es außerdem Angebote für junge Leute. Wir sind eine Gruppe, die gemeinsam alles Mögliche unternimmt. Demnächst zum Beispiel gehen wir Paintball spielen.
David Krey
- Alter: 18
- Gott ist für mich: das Zentrum meines Lebens.
- Sonntag bedeutet für mich: das Highlight der Woche mit der Heiligen Messe.