Fronleichnam: Jesus auf einer Demo
AnekdotenDie Tätigkeit einer Lehrerin zu Fronleichnam sorgte in einer Schule für Verwirrung. In einem Wiener Gymnasium wurde eine Lehrerin, die Englisch und Religion unterrichtet, eines Tages von einem muslimischen Schüler gefragt: „Sagen Sie, Frau Professor, waren Sie gestern bei dieser Demonstration dabei?“ Die Lehrerin war verwirrt. „Nein, ich war auf keiner Demonstration, aber wieso kommst du auf die Idee, ich wäre bei einer mitgegangen?“ – „Naja, die sind vor unserem Haus die Straße entlang gegangen, mit so einem Dach, und das hat so nach etwas Christlichem ausgeschaut.“ Da fiel der Groschen bei der Lehrerin: „Ach so, du meinst die Fronleichnamsprozession! Da bin ich schon mitgegangen, aber nicht vor deinem Haus.“
Fronleichnam: 60 Tage nach Ostern
Ursprung von Fronleichnam ist eine Vision der Augustinerin Juliana von Cornilion in Lüttich. Sie lebte im 13. Jahrhundert in Belgien und sah in einer Vision den Vollmond, dem jedoch zur vollen Rundung ein Stück fehlte. Sie deutete dies als Hinweis darauf, dass der Kirche ein Fest zur besonderen Verehrung der Altarsakramente Brot und Wein fehlte und regte das Fest beim Papst an. Urban IV. folgte Julianas Idee und führte das Fest im Jahr 1264 ein.
Was Fronleichnam bedeutet
Der Begriff „Fronleichnam“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen: „fron“ bedeutet „Herr“ und „lichnam“ meint den lebendigen Leib. Der Ausdruck Fronleichnam entspricht dem ursprünglichen lateinischen Namen des Festes, „festum corporis Christi“. Im Deutschen wird vom „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“ gesprochen. Das Brauchtum der Prozession geht auf das Jahr 1277 zurück. Bis heute ziehen die Gläubigen durch die Straßen und zeigen die Hostie in einer Monstranz als Zeichen Christi in der Welt.
Termintipp
Das Fronleichnamsfest im Stephansdom beginnt am 30. Mai um 08:30 Uhr.