Erster „Tag der Offenen Kirchentür“ in der Erzdiözese Wien

Für eine einladende Kirche
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Nikolaus Haselsteiner öffnet das Tor zur sonst geschlossenen Andreaskapelle.
Am 21. April kann auch die ansonsten nicht öffentlich zugängliche Andreaskapelle im Erzbischöflichen Palais von 15 bis 18 Uhr aufgesucht werden, weiß Nikolaus Haselsteiner vom Projektbüro „Offene Kirche“ des Pastoralamts. ©Stephan Kronthaler

Immer öfter gibt es offene Kirchen. Am 21. April laden diese „Zufluchtsorte für die Seele“ in Wien und Niederösterreich zum Festtag des heiligen Konrad zum Besuch ein.

Am Festtag des heiligen Pförtners Konrad (21. April) begeht die Erzdiözese Wien heuer zum ersten Mal den „Tag der Offenen Kirchentür“. An diesem Sonntag laden weit offene Kirchentüren in der ganzen Erzdiözese dazu ein, die Stille und Schönheit der vielen Sakralräume zu genießen. „Über 800 Kirchengebäude stehen in der Erzdiözese täglich offen, aber rund 400 Gottesdienststätten sind nur bei liturgischen Feiern zu besichtigen“, sagt Nikolaus Haselsteiner vom Projektbüro „Offene Kirche“ des Pastoralamts. Am „Tag der Offenen Kirchentüre“ laden auch diese Orte ein, in aller Stille des Sakralraumes wieder entdeckt zu werden. Auch versteckte besondere Kapellen werden an diesem Tag in der Wiener Innenstadt für einige Stunden zu besuchen sein, wie die Andreaskapelle im Erzbischöflichen Palais, die Hauskapelle des Wiener Erzbischofs, von 15 bis 18 Uhr (Rotenturmstraße 2, Wien 1) oder die sogenannte Stanislaus-Kapelle, das ehemalige Zimmer des hl. Stanislaus Kostka in der Kurrentgasse, von 15 bis 18 Uhr (Steindlgasse 6, Kurrentgasse 2, Wien 1).

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Das Beispiel des heiligen Pförtners

Weil heuer dieser Sonntag auch der Gute-Hirte-Sonntag ist, werden in vielen Kirchen zum „Weltgebetstag für geistliche Berufungen“ Festmessen gefeiert. „Priester, Ordenschristen und Diakone laden ein, die Stundengebete in der Kirche oder Kapelle zusammen mit den Besucherinnen und Besuchern zu beten“, zählt Nikolaus Haselsteiner auf: „Im Anschluss stehen sie auch für Gespräche zur Verfügung und berichten von ihrer je eigenen Berufungsgeschichte. An manchem Kirchstandort wird man auch von Pfarrmitarbeiterinnen und -mitarbeitern mit Kaffee und Kuchen begrüßt, in mehreren Pfarren gibt es sogar ein spezielles Programm zum Tag.

In einigen Kirchenräumen wird eine „Helfen wie Konrad“–Box der Pfarrcaritas-Gruppe aufgestellt und so werden dringend benötigte Hilfsmittel für Bedürftige gesammelt. „Der heilige Pförtner Konrad von Parzham hatte im Kapuzinerkloster in Altötting nicht nur die Türen geöffnet, sondern auch armen Pilgern ein warmes Essen und einen Ort der Ruhe geboten“, weiß Haselsteiner.

Was Papst und Kardinal wollen

Papst Franziskus will offene Kirchen. In seiner Programmschrift „Evangelii Gaudium“ – „Die Freude des Evangeliums“ – aus dem Jahr 2013 (Nr. 46) schreibt er: Eine Kirche ,im Aufbruch‘ ist eine Kirche mit offenen Türen.“ Auch Kardinal Christoph Schönborn forciert seit Beginn seiner Amtszeit als Erzbischof im Jahr 1995 offene Kirchen. „Es tut mir weh, wenn Kirchentüren verschlossen sind. Am liebsten wäre es mir, wenn Kirchen einfach immer offen wären“, sagt er immer wieder: „Ich weiß, dass das aus manchen Gründen nicht möglich ist. Für viele Menschen ist eine offene Kirche ein Raum der Stille, die uns heute so notwendig ist. Es tut gut, solche ,Zufluchtsorte der Seele‘ zu haben. Da kann man zur Ruhe kommen, nachdenken, beten, Gottes Gegenwart spüren.“

„Die Frage nach offenen Kirchen betrifft auch eine weitere Überlegung“, sagt Nikolaus Haselsteiner: „Schließt die Kirche, wie vor 30 Jahren, um 19 Uhr?  Damals hatten die Menschen nach Geschäftsschluss eine Stunde Zeit zum Beten. Heute gibt es ,9-to- 9-Shopping‘ und wenige Kirchen, die erst um 22 Uhr schließen.“

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