Erneut jüdische Fahne in Wien zerstört

Antisemitismus in Wien
Ausgabe Nr. 10
  • Wien und Niederösterreich
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Campus der Religionen: Bereits zum vierten Mal wurde die Davidssternflagge heruntergerissen. ©kathbild.at/Rupprecht

Am vergangenen Wochenende wurde erneut die jüdische Fahne auf dem Areal in Wien-Aspern zerstört. Die Religionsgemeinschaften denken nun über eine bessere Sicherung nach.

Nach einem erneuten Fall von Vandalismus am „Campus der Religionen“ in der Wiener Seestadt Aspern überlegen die Religionsgemeinschaften, die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Areal zu verstärken. Am vergangenen Wochenende hatten Unbekannte abermals die jüdische Fahne heruntergerissen – und dies bereits zum vierten Mal. Laut Zeugenaussagen haben zwei jugendliche Täter die Davidssternflagge heruntergerissen, bespuckt und auf sie getreten. Das bestätigte auch Harald Gnilsen vom „Campus der Religionen“. Die Personen seien gut auf dem Videomaterial der Sicherheitskameras zu sehen, so der frühere Bauamtsleiter der Erzdiözese Wien, eine polizeiliche Verfolgung der Täter sei bereits eingeleitet.

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Angriffe auf Fahne häufen sich

Bereits vor zwei Wochen kam es zu einem Fall von Vandalismus am Campus. Auch die Gruppe, die damals die jüdische Fahne herunterriss, sei auf Videomaterial gut identifizierbar gewesen, so Gnilsen. Die Polizei ermittle nun wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und der Herabwürdigung religiöser Lehren. Auch das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung sei bereits eingeschaltet worden. Trotzdem sei angedacht, die Sicherheitsvorkehrungen weiter zu verstärken, etwa durch Sicherheitspersonal. Die Maßnahmen müssten aber erst noch unter den beteiligten Religionsgemeinschaften abgestimmt werden, so Gnilsen. Erneut verurteilte der „Campus der Religionen“ die antisemitische Tat. „Wir treten entschieden gegen jede Art von Respektlosigkeit und Feindseligkeit in unserer Stadt auf“, betonte Gnilsen, „denn wo eine Religion angegriffen wird, sind auch alle anderen mitbetroffen, weil wir uns miteinander auf einem friedlichen und solidarischen Weg bewegen.“

Auf der von der Stadt Wien zur Verfügung gestellten Liegenschaft soll mit dem „Campus der Religionen“ ein Ort entstehen, an dem Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen zusammentreffen können. Dadurch soll das gelebte Miteinander in diesem neuen Stadtviertel in der Wiener Seestadt gezeigt werden.

Autor:
  • Stefan Kronthaler
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