Eine Studienreise nach Israel
Auf Jesus Spuren wandelnWichtige Stationen im Leben Jesu, Buntglasfenster von Marc Chagall und erinnern in Yad Vashem: Im vergangenen August konnten Studenten des Masterlehrgangs Religion, Kultur und Spiritualität in Israel unter der Leitung von Professor Michael Langer bei einer Studienreise das Heilige Land sehen und erleben. Eine Religionslehrerin einer Mittelschule hat dem SONNTAG von ihrer Reise nach Israel berichtet.
Studienreise durch Israel
Während unserer Studienreise residierten wir in einer Unterkunft am Ölberg. Die Altstadt von Jerusalem liegt vor unseren Füßen. Am ersten Tag besichtigen wir in Israel das Mahnmal gegen den Holocaust: Yad Vashem und die Kindergedenkstätte. Unsere Gruppe besuchte auch den Garten der Gerechten, in die Bäume für Menschen stehen, die halfen und nicht weggeschaut haben.
Auch das Hadassah Krankenhaus wurde besucht. Die Hadassah ist eine zionistische Frauenbewegung, gegründet Anfang des 20. Jahrhunderts von der Amerikanerin Henrietta Szold, bemühte sich von Beginn an die Lebensumstände in Israel zu verbessern. Sie fragten den bekannten Künstler Marc Chagall, ob er ihnen ein Werk stiften könnte. Chagall war gerührt von dieser Anfrage und schuf 12 Glasfenster, die in der Synagoge des Krankenhauses zu bewundern sind.
Altstadt von Jerusalem und Grabeskirche
In der Altstadt von Jerusalem wurde die Grabeskirche besucht. Hier verdichtet sich das zentrale Ereignis der Christen. Jesu Tod und Auferstehung. Unsere Gruppe nahm einen ungewöhnlichen Weg, nämlich übers Dach, das sich Kopten und Äthiopier teilen. Wir sahen den Salbungsstein, die Adamskapelle, den Golgothafelsen und auch das Heilige Grab. Mit der weniger andächtigen Aufforderung: Touch und go – pray outside.
Am Tag drei stand die Besichtigung der Paternoster-Kirche auf dem Plan. In 140 Sprachen kann man dort das „Vater unser“ lesen. Weiter geht es in die Altstadt zur Dormitio Abtei. Ebenfalls besichtigt wird der Abendmahlsaal und das Grab Davids.
Reise durch Israel: Gräberfeld am Ölberg
Des Weiteren besuchten wir am vierten Tag das Gräberfeld am Ölberg und das Grab der Maria und die Annakirche – bekannt für ihre Akustik, die wir auf Geheiß von Professor Langer mit der österreichischen Bundeshymne testen. Dann besuchten wir das Kloster der Zion Schwestern. Das ist der Ort, an dem die antike Antoniaburg vermutet wird. Im Untergeschoss sieht man Steinplatten aus der Römerzeit. Hier könnte der Platz gewesen sein, an dem Jesus verurteilt wurde.
Tag fünf ist der Wüstentag. Das erste Ziel der Gruppe heißt Masada: Die beeindruckende Palastfestung des König Herodes, nahe dem Toten Meer, mitten im Nirgendwo. Später auch Schauplatz einer Tragödie. Als die Römer die Festung mit unzähligen. Einen Stopp am Toten Meer gibt es für uns natürlich auch. Und Professor Langer spendiert eine Runde schönheitsfördernden Schlamm.
Gottesdienst auf Französisch
Am Tag sechs geht es für uns zuerst nach Abu Gosh. Hier vermuteten die Kreuzfahrer den Ort Emmaus. Das Benediktinerkloster Abbaye Sainte Marie de la Résurrection und einen Gottesdienst in französischer Sprache wird besucht. Später geht die Reise weiter zum See Genezareth, wo die Gruppe in einem Hotel unterkommt.
Tag sieben beginnen für uns mit einem Gottesdienst direkt am See Genezareth. Weitere Reiseziele der Gruppe waren Kafarnaum, die wichtigste Wirkungsstätte Jesu. Hier beruft er die ersten Jünger, hier predigt er und hier gab es mehr Zeichen seiner Allmacht als anderswo. Danach folgen Chorazin (den Sitz des Moses kann man hier bewundern) und Kursi (Reste einer byzantinischen Kirche).
Weltkulturerbe: Tel Hazor
Tag acht startet mit einem Weltkulturerbe: Tel Hazor. Eine bronzezeitliche, kanaanitische Metropole auf einem Tell in Obergaliläa. Am neunten Tag wird wieder gebadet: In Gan haSchloscha. Der nächste Ort ist geschichtsträchtig: Akko, eine alte Hafenstadt. Unsere Gruppe sieht sich im Museum und in der Altstadt um.
Am Ende der Reise besuchen wir Nazareth. Die Kirche ist riesig und mehrgeschossig und jedes Land spendete eine Darstellung der Muttergottes. Nach einem kurzen Stopp in Caesarea Maritima, geht es weiter zum Flughafen.
Informationen zum Studiengang
Der Hochschullehrgang mit Masterabschluss will in einem dreijährigen berufsbegleitenden Ausbildungsgang eine Weiterqualifizierung für theologisch und kulturell Interessierte sowie für Mitarbeiter in kirchlichen Berufen anbieten. Diese legt den Fokus auf die Gewinnung theologischer und spiritueller, aber auch ästhetischer, kultureller und organisatorischer Kompetenz.
Der Abschluss führt zum akademischen Grad eines „Master of Arts (CE)“.
Das Studium richtet sich an: Alle an Fragen von Theologie, Spiritualität und Kultur Interessierte mit Studienberechtigung, Priester, Diakone, Ordensleute, SeelsogerInnen, (Religions-) LehrerInnen aller Schularten, MitarbeiterInnen in Fort-, Weiterbildungs- und Ausbildungsinstitutionen.
Dauer: 6 Semester
Sprache: Deutsch
ECTS: 120 ECTS-AP
Ort: Wien
Kosten: € 1.770 pro Semester inklusive ÖH-Beitrag und Kosten für die PH-Card
Studienprogrammleitung: Prof. DDr. Michael Langer, Matthias Dolenc.
Weitere Informationen zum Studiengang finden Sie hier.