Eine Geburtstagstorte für den Papst

SONNTAGs-Jause
Ausgabe Nr. 64
  • Sonntagsjause
Autor:
Sophie Lauringer mit Schwester Christine bei der Aufnahme und Kaffee und Kuchen.
Ein reich gedeckter SONNTAGs-Jause-Tisch bei Schwester Christine Felder: Zur Feier des 20-Jahr-Jubiläums der Wahl von Josef Ratzinger zum Papst darf es auch einmal mit Schlagobers sein. ©Redaktion
Schwester Christine Felder mit einem Bild von Papst Benedikt XVI.
Die Köchin des Papstes: Schwester Christine hat jedes Jahr den heute verstorbenen Papst Benedikt XVI. ihre beliebte Nusstorte zum Geburtstag gebacken. ©Sophie Lauringer
Tisch, gedeckt mit einer Nusstorte, Kaffeegeschirr und einem Marzipan-Igel.
Schlemmen wie Papst Benedikt: Schwester Christine serviert eine Nusstorte, einen zuckersüßen Igel und die Geschichten dazu. ©Sophie Lauringer

Schwester Christine Felder darf als Köchin des Papstes bezeichnet werden, denn die gebürtige Vorarlbergerin hat alljährlich die von ihm geliebte Geburtstagstorte für Benedikt XVI. gebacken: eine Nusstorte mir Zitronenglasur.

Die Ordensfrau aus der Gemeinschaft „Das Werk“, bei der sie schon 40 Jahre lang Mitglied ist, erinnert sich, dass sie bereits mit 16 wusste, dass sie gerne ein Mitglied dieser Gemeinde werden möchte. Heuer feiert die Gemeinde ihr 40-jähriges Jubiläum. Die gebürtige Vorardelbergerin aus dem Bregenzerwald lernte 1988, während ihrer Jahre in Rom, den damaligen Kardinal Josef Ratzinger kennen. Sie fing bei ihm und seiner Schwester als Mitarbeiterin an wurde schnell ein fester Bestandteil des Haushalts.

Ein bedeutsamer Tag

Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Wahl von Josef Ratzinger zum Papst erzählte sie uns berührende Momente aus ihren Jahren an der Seite von Benedikt XVI. Am prägendsten für die Ordensfrau war der 19. April 2005, als Ratzinger über Nacht zum Papst gewählt worden ist - Schwester Christine hatte damals intuitiv geahnt, dass die Wahl auf Josef Ratzinger fallen wird. Damals empfand sie gemischte Gefühle: Einerseits freute sie sich, da sie in ihm einen fähigen Kandidaten sah, andererseits wusste sie aus erster Hand, dass der Professor für Theologie eigentlich den Wunsch hegte, Bücher zu schreiben. Schwester Christine empfand damals Mitleid mit Ratzinger in Hinblick auf die bevorstehende Herausforderung. Im Podcast berichtet sie, dass die ersten Monate seiner Amtszeit sehr spannend, aber auch fordernd waren. "Josef Ratzinger ist zwar zum Papst Benedikt XVI. geworden, dennoch blieb er vorrangig ein Mensch."

Auch über den Missbrauchsfall rund um Doris Reisinger (geb. Wagner), die Schwester Christine kannte, wird in der Sonntags-Jause kurz gesprochen. 

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Abschied nehmen

Die Geschwister der Familie Ratzinger pflegten laut Schwester Christine immer ein enges Verhältnis zueinander. Ein weiteres prägendes Erlebnis für unseren Gast war, als Papst Benedikt 2022 Abschied von seinem sterbenden Bruder Georg Ratzinger und nehmen musste. Dafür reiste er extra in der Covid-Zeit nach Regensburg, obwohl er selbst gesundheitlich angeschlagen war, "aber er spürte innerlich die Notwendigkeit dieser Reise", erinnert sie sich. 

Schwester Christine Felder erlebte die letzten Tage und den Tod von Papst Benedikt XVI. aus nächster Nähe. Nur wenige Monate nach dem Tod seines Bruders, verstarb auch Papst Benedikt im hohen Alter von 95 Jahren an Silvester, 2022. Wenige Tage zuvor hatten sie sich noch zu Weihnachten gesehen. 

Ihre heutige Aufgabe

Schwester Christine hat nach 35 Jahren in Rom eine neue Aufgabe bei Missio Österreich übernommen, die ihr viel Freude macht. Sie arbeitet am Empfang und kommt so mit Menschen aus aller Welt in Kontakt. Schwester Christine ist dankbar für diese Aufgabe, da sie eine große Schnittmenge mit ihrer Berufung als Ordensschwester hat.

Wie die Ordensschwester zu einer neuen Uhr gekommen ist und warum die Ohrengröße von Elefanten den Papst interessiert hat, gibt es in der SONNTAGs-Jause mit Espresso und Schlagobers zu hören. Und außerdem erfahren wir, welche Katzen Papst Benedikt gestreichelt hat und warum er Igel auch besonders gerne hatte. 

 

Nusstorte
©Sophie Lauringer

Rezept: Einfache Nusstorte

 

Zutaten

  • 6 Eier
  • 180 Gramm Zucker
  • Zitronenschale gerieben
  • 180 Gramm geriebene Walnüsse
  • 60 Gramm Mehl

     

Zubereitung

Eidotter mit dem Zucker schaumig schlagen (einen kleinen Teil des Zuckers zurückbehalten). Die geriebene Zitronenschale dazu geben. Die Eiklar zu einem festen Schnee schlagen und den zurückbehaltenen Zucker und eine Prise Salz hinzufügen. Danach werden die Nüsse und das Mehl abwechselnd mit dem Schnee unter die Schaummasse gehoben.

Ofen auf 180 Grad (Umluft: 160 Grad) vorheizen. Springform (Durchmesser 26 Zentimeter) mit Backpapier auslegen. Teig in die Form geben und im vorgeheizten Ofen circa 50 Minuten backen.

Stäbchenprobe machen, um zu prüfen, ob der Kuchen fertig ist. Mit einem Messer den Kuchen vom Springform-Rand lösen. Kuchen vollständig auskühlen lassen. Dann halbieren, damit zwei Böden entstehen und mit Marmelade (nach Geschmack) bestreichen und wieder zusammensetze.

 

 

Zitronenglasur

 

Zutaten

  • 230 Gramm Staubzucker
  • 4 Esslöffel Zitronensaft
  • 1-2 Liter heißes Wasser
     

 

Zubereitung

Staubzucker sieben, damit die Glasur schön glatt wird und keine Klümpchen bildet.

Nacheinander Zitronensaft und heißes Wasser mit dem Staubzucker mixen. Die Glasur muss dickflüssig sein.

Diese über die Torte gießen oder mit einem großen Löffel auftragen. Mit Wahlnüssen verzieren und kühl stellen.

 

Tipp: Wer es gerne sehr zitronig hat, kann statt Wasser nur Zitronensaft verwenden.
 

 

Gutes Gelingen, wünscht Schwester Christine Felder!

Autor:
  • Sophie Lauringer
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