Eine Familie im Glauben vereint

Familie Igler
Ausgabe Nr. 13
  • Soziales
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Als Familie gemeinsam unterwegs: Lilly und Johannes Igler haben mit ihren drei Söhnen im Glauben Heimat gefunden. ©privat
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Taufe, Firmung, Hochzeit: Die Osternacht wird für Familie Igler in diesem Jahr besonders spannend. Mit dem SONNTAG sprechen Lilly und Johannes Igler über ihren Weg in die katholische Kirche.

Lilly, 28, und Johannes, 29, Igler haben jung geheiratet und Kinder bekommen. Mit ihren drei Söhnen Paul, 6, Peter, 4, und Johann, 6 Monate, leben sie in Wien-Simmering. 

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Diese Osternacht wird sehr aufregend für euch. Was wird passieren?

Johannes: Unsere drei Söhne werden getauft, Lilly gefirmt, und obendrauf erhalten wir das Ehesakrament.

Dass ihr einmal mit voller Überzeugung katholisch sein würdet, hat sich lange nicht abgezeichnet. Wie seid ihr aufgewachsen?

Johannes: Mein Hintergrund ist evangelikal. Meine Eltern haben eine freikirchliche Gemeinde in Simmering gegründet. Es gab nie eine Zeit, in der ich nicht gläubig war, wobei ich zwischen 14 und 17 aber recht wenig im Gottesdienst war. 
Lilly: Ich wurde evangelisch getauft, habe aber in der Volksschule den katholischen Religionsunterricht besucht und hatte eine wunderbare Religionslehrerin. Ich hatte den starken Wunsch, mit meinen Mitschülern zur Erstkommunion zu gehen, was ich auch gemacht habe. Darüber hinaus wurde ich aber nicht religiös erzogen, später auch nicht gefirmt. 

Ihr habt euch sehr jung kennengelernt und geheiratet. War der Glaube von Anfang an Thema zwischen euch?

Lilly: Ich war sehr offen und habe mir von Johannes erwartet, dass er uns, was den Glauben betrifft, die Richtung vorgibt. Das hat er aber nicht gemacht. Was gar nicht so schlecht war, weil ich mich dadurch selbst mit dem Christentum beschäftigt habe. 
Johannes: Mir war bewusst, dass Lilly sich fürs Christsein interessiert. Damals hatte ich allerdings gerade eine schwierige Phase im Glauben. Ich habe zu Gott gesagt: Das musst du jetzt übernehmen! 

Ihr habt irgendwann gemerkt, dass ihr einen Ort braucht, um den Glauben zu leben. Den zu finden, war nicht so einfach.

Lilly: Wir haben einige Freikirchen besucht, sind aber nirgends so richtig angekommen. Gleichzeitig wussten wir nicht, wonach wir wirklich suchen. 
Johannes: Weil Lilly katholisch war, war für mich irgendwann der logische Schluss, dass ich mich mit dem Katholizismus auseinandersetze. Ich kannte katholische Liturgien schon von einigen Begräbnissen. Die Ordnung im Gottesdienst und die Bedeutung, die jeder einzelne Abschnitt hat, haben mir sehr gefallen. Im Internet habe ich mir viele Infos zu klassischen theologischen Themen gesucht und schnell gemerkt, dass ich ein sehr falsches Bild vom Katholizismus hatte. 

Ihr habt auch katholische Gemeinden besucht.

Lilly: Die katholischen Gottesdienste in den Pfarren haben uns ganz gut gefallen. Nur: In Freikirchen hat die Gemeinschaft einen großen Stellenwert, in den Pfarren wussten wir nicht, wie wir Anschluss finden können. Das war schwierig. Bis wir über Instagram auf das Zentrum Johannes Paul im dritten Bezirk gestoßen sind. 
Johannes: Wir sind an einem Sonntag dort hin und waren richtig baff: so viele Familien mit Kindern und so eine schöne katholische Liturgie. Seitdem ist das unser Ort. Es ist das eingetreten, wonach wir uns immer gesehnt haben. Wir sind sehr dankbar, wie sich das gefügt hat. 

„Es ist für uns schön, diesen Schritt als 
Familie gemeinsam 
zu gehen.“


Lilly Igler 

Wie geht es euren Buben so kurz vor der Osternacht und ihrer Taufe?

Lilly: Die freuen sich schon sehr darauf. Mit unserem Ältesten habe ich die Taufvorbereitung gemacht, und ich beantworte seine Fragen. Er lädt seit Wochen jeden, den er trifft, zu seiner Taufe ein. Auch wenn jeder von uns einzeln getauft bzw. gefirmt wird, ist es für uns schön, diesen Schritt als Familie gemeinsam zu gehen.

Autor:
  • Sandra Lobnig
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